Regionalliga

Dissonanzen um Driller

FC Ingolstadt geht aus Fusion hervor

Dissonanzen um Driller

Trainer Jürgen Press.

Erst den Klassenerhalt sichern und dann mehr: Trainer Jürgen Press. imago

Was danach folgte, war ein Vierteljahrhundert Mittelmaß, oft am Rande des finanziellen Kollaps. Im Jahr 2003 wurde es dramatisch: Durch Schulden gelähmt, verlor der ESV seine Abteilungsführung, die Mannschaft musste sich selbst verwalten. Parallel drohte dem MTV das finanzielle Aus, wäre da nicht Peter Jackwerth als Retter auf den Plan getreten. Der Chef einer Zeitarbeitsfirma hielt als Sponsor beide Klubs am Leben und realisierte im Jahr darauf die Fusion des "Stadtvereines" MTV mit den "Eisenbahnern" vom ESV.

Zwei Jahre nach Gründung des FCI gelang der Aufstieg, spätestens in zwei weiteren Jahren soll ein eigenes Stadion für mindestens 10 000 Zuschauer entstehen. Auch die weiteren Aussichten sind gut: Nachdem sich Augsburg und Regensburg aus der Regionalliga verabschiedet haben, fehlen zwar die Derbys, zugleich garantiert diese Exklusivität reichlich Präsenz im Bayerischen Fernsehen. Die Refinanzierung des noch nicht ganz gedeckten 3,3 Millionen- Etats sollte deshalb gelingen. Der Kader, zu zwei Dritteln aus etablierten Regionalligagrößen bestehend, hat gute Chancen auf den Klassenerhalt. Ob der populärste Spieler, Ex-Bundesligaprofi Martin Driller (36) dabei sein wird, ist nach jüngsten Meinungsverschiedenheiten mit Trainer Jürgen Press fraglich.

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Gelingt der Klassenerhalt, will der FCI mehr. "Die Qualifikation für die dritte Profiliga ist Pflicht", sagt Präsident Jackwerth. Der neue Hauptsponsor Audi denkt weiter: "Wir haben die 2. Liga fest im Blick", meint Pressesprecher Stephan Grühsem. Sieht so aus, als könnte der Ingolstädter Fußball mittelfristig wieder an seine erfolgreichsten Zeiten anknüpfen.

Norbert Roth