Bundesliga

Pinola muss sich anstrengen

Nürnberg: Trainer Hans Meyer will einen Stürmer als Kennedy-Ersatz verpflichten

Pinola muss sich anstrengen

Er ist unzufrieden mit einigen seiner Profis, der Nürnberger Trainer Hans Meyer, in den ersten Übungseinheiten des neuntägigen Trainingslagers, das die Franken am Dienstag in Kaprun bezogen. Vor allem Linksverteidiger Javier Pinola und Mittelfeldspieler Sezer Öztürk bringen nicht die Leistung, die der 63-Jährige erwartet. "Pinola ist eigentlich einer meiner Basisspieler", sagt Meyer, einer, der seinen Platz in der Mannschaft sicher hat, "wenn alles normal läuft"; wäre morgen Saisonstart, müsste der Argentinier schneller als gedacht seinen Stammplatz für den australischen Neuzugang Dean Heffernan räumen. "Ich hoffe, dass sich Javier in den nächsten Tagen steigert", sagt der Fußball-Lehrer.

Die vier Angreifer Vittek, Saenko, Schroth und Neuzugang Benko hingegen liefern Meyer keinen Anlass zur Verärgerung. Einen neuen Stürmer möchte der Nürnberger Trainer nach der schweren Verletzung Joshua Kennedys (Achillessehnenriss) dennoch noch verpflichten, sieht er im 4-3-3 doch das auf seine Mannschaft optimal zugeschnittene System. Schon morgen wird ein neuer Angreifer beim Club unterschreiben: Petar Jelic, bosnischer Torschützenkönig von Modrica Maksima. Der 21-Jährige kostet nach vielen Gesprächen von Sportdirektor Martin Bader mit den Bosniern weniger als 100000 Euro, wird in der Saison 2006/07 jedoch an Carl Zeiss Jena ausgeliehen; im Gegenzug wird Jenas Mittelfeldspieler Ralf Schmidt beim Club einen Dreijahresvertrag unterzeichnen, 2006/07 aber ebenfalls noch für den Zweitligisten spielen. "Wir wollen nicht noch einen jungen Spieler dazuholen, der dann vielleicht nur auf der Bank sitzt", sagt Bader.

So halten die Nürnberger nach wie vor Ausschau nach einem älteren Stürmer von der Bank eines Bundesligisten. "Mit vier Stürmern plus Mintal", meint der Sportdirektor, "sind wir zwar sehr gut aufgestellt." Doch gerade über dem Gesundheitszustand des Bundesliga-Torschützenkönigs der Saison 2004/05 schweben weiterhin viele Fragezeichen. Wegen Schmerzen im Zehenbereich seines im Vorjahr zweimal operierten linken Fußes trainierte der 28-Jährige in Kaprun bislang nur individuell mit Physiotherapeut Timo Zink; wann er in den Mannschaftsbetrieb einsteigt, ist völlig offen. "Bei Benni Lauth oder Sebastian Schindzielorz hats nach einer solchen Verletzung auch längere Zeit gedauert", sagt Bader, "Marek soll sich hundertprozentig auskurieren".

Harald Kaiser

Hans Meyer gibt die Richtung vor

Energische Anweisungen im Trainingslager: Club-Coach Hans Meyer. imago