Bundesliga

22 Millionen mehr pro Jahr

DFL: Namenssponsoring kommt ab 2007

22 Millionen mehr pro Jahr

Andererseits war der Streit über die TV-Rechte mittlerweile so verworren und die Zeit weit vorangeschritten, dass eine Klärung Not tat. Endgültig ist sie aber nur, sofern Premiere nicht auch dagegen mit juristischen Schritten vorgeht.

Für die Übertragung der Live-Bilder von allen Bundesliga- und Zweitligaspielen ist seit gestern per Satellit und Kabel allein arena zuständig. Die Deutsche Telekom überträgt nur über schnelles Internet (VDSL). "Für den Fan ist es wichtig zu wissen, woran er ist", betonte Ligapräsident Werner Hackmann. Telekom und arena verzichten gegenseitig die nächsten drei Jahre auf die Nutzung alternativer Verbreitungswege. Wobei die DFL auf der Rechtsauffassung beharrt, dass diese auch nicht zulässig seien. Durch den Verzicht gehen aber alle einem langwierigen Rechtsstreit aus dem Wege und arena kann voll mit der Vermarktung beginnen, zumal die Einigung mit Kabelnetzbetreibern wie Kabel Deutschland kurz bevor steht. Bisher hat arena nach inoffiziellen Informationen 3000 Kunden täglich aquiriert. Der Kundenstamm des bisherigen Ligapartners Premiere beläuft sich auf 3,5 Millionen, allerdings für das gesamte Programmangebot. arena zahlt rund 210 Millionen Euro jährlich für die Pay-TV-Rechte, die Telekom etwa 45 Millionen für Internet-TV. Premiere selbst hatte keine Übertragungsrechte zugesprochen bekommen, ist aber Produzent der Telekom. Laut Angaben von Ligapräsident Hackmann steigt die jährliche Einnahme von durchschnittlich 420 auf 442 Millionen Euro. Die Verträge gelten von 2006 bis 2009. Zur Steigerung tragen auch Abschlüsse aus der zweiten Teilausschreibung der audiovisuellen Verwertungsrechte bei. Beim "Public Viewing" (Sports Bars, Vereinsheime, Hotels) erhielt erwartungsgemäß arena den Zuschlag, bei den mobilen Diensten (Handy-TV) die Telekom.

Die T-Com und die Liga stellten am Mittwoch außerdem ein mehrstufiges Sponsoringkonzept vor, das in der kommenden Saison das Platzieren des Logos auf den Trikotärmeln und auf den Anzeigetafeln vorsieht. Ab 2007 gibt es die Option auf einen Zweijahresvertrag betreffend der Namensrechte. Laut Telekom-Vorstand Walter Raizner könnte die Bundesliga ab 2007 T-Com-Liga heißen. Für Trikotärmel und Anzeigetafel zahlt das Unternehmen 2006/07 geschätzt fünf Millionen Euro, das Namenssponsoring soll zwischen zehn und 15 Millionen pro Jahr kosten. Im Vergleich: In der Premier League zahlt das Bankhaus Barclays 25,3 Millionen Euro pro Saison.

M. Ebert