2. Bundesliga

Burkhardt und der neue Part

kicker-Test: Wacker Burghausen

Burkhardt und der neue Part

KOMMEN & GEHEN

Fünf Spieler haben Wacker verlassen, genauso viele sind gekommen. Schmerzhaft dürften vor allem der Weggang von Torjäger Stefan Reisinger (15 Tore, zu 1860 München) und Mittelfeldmann Tom Geißler (nach Mainz) sein, der in der Rückrunde ein wichtiger Bestandteil der Startelf war. Macchambes Younga- Mouhani (nach Essen) war zuletzt nur Ergänzungsspieler, Igor Zikovic und Vukasin Trivunovic (beide Ziel unbekannt) spielten keine Rolle mehr. Der SV hat sich vor allem im Offensivbereich verstärkt: In Burkhardt (Greuther Fürth) und Tiganj (Erfurt) setzen die Verantwortlichen große Erwartungen. Nachwuchsmann Sebastian Kneißl (Chelsea) soll den Erfahrenen zusätzlich Dampf machen. Fink (Regensburg) und Kart (Burghausen II) sind vorerst Perspektivspieler.

TESTS & TORE

Bisher haben die Testspiele kaum Aussagekraft. Gegen die unterklassigen Gegner TSV Buchbach (2:0) und 1. FC Traunstein (9:0) gab es Siege. Die Partie gegen den österreichischen Erstligisten RB Salzburg wurde beim Stand von 0:2 wegen starken Regens abgebrochen und gegen den polnischen Meister Wisla Krakau gab es trotz ansprechender Leistung ein 1:2.

STÄRKEN & SCHWÄCHEN

Vor allem die Heimbilanz muss in der neuen Spielzeit positiver ausfallen, zu Hause bereiteten der Schupp-Truppe vor allem defensiv eingestellte Gegner arge Probleme. Auch die Defensivarbeit gilt es bei Standardsituationen deutlich zu verbessern. In der Offensive hat Burghausen mit Krejci, Tiganj, Kazior, Kneißl und Kart wieder mehr Alternativen. Die große Stärke des SV ist die mannschaftliche Geschlossenheit.

SYSTEM & TAKTIK

Grundausrichtung ist ein 4-4-2. Trainer Markus Schupp wird hinten mit einer Viererkette spielen lassen, in der das bewährte Gespann Nico Herzig/Hrvoje Vukovic in der Innenverteidigung auflaufen wird. Im Mittelfeld testete der Coach zuletzt immer wieder eine rautenförmige Aufstellung, in der Burkhardt den offensiven Part übernommen hat. Im Sturm werden zwei Angreifer agieren. Als Alternative ließ Schupp in den Testspielen ein 3-4-3 einüben.

TRAINER & UMFELD

Die Kritiker sind längst verstummt: Schupp kann mit seinem ersten Jahr als Profitrainer rundum zufrieden sein. Wacker geriet in der abgelaufenen Saison nie ernsthaft in Abstiegsgefahr und feierte mit Rang 9 das beste Abschneiden seiner Profigeschichte. Im Umfeld herrscht weitgehend Ruhe, das Team kann sich optimal auf die neue Saison vorbereiten.

STIMMEN & STIMMUNGEN

Das Ziel hat sich auch im vierten Zweitligajahr nicht geändert: Wacker will so schnell wie möglich den Klassenerhalt unter Dach und Fach bringen. Manager Kurt Gaugler spricht von einem schwierigen Jahr. Auch außerhalb des Spielfeldes gibt es noch einige Baustellen, so soll die Fußballabteilung als eigenständige GmbH aus dem Gesamtverein ausgegliedert werden.

FAZIT & PROGNOSE

Entscheidend wird, ob die Neuen die Erwartungen erfüllen. Wird die Heimschwäche abgestellt, ist wieder ein Platz im oberen Mittelfeld drin.

Steffi Brenninger