2. Bundesliga

Provoziert Littbarski den Rauswurf?

Duisburg - Aachen: Bergers richtige Vorgabe

Provoziert Littbarski den Rauswurf?

Die offene Kontroverse zwischen Pierre Littbarski und dem sportlichen Leiter Detlef Pirsig war nach dem Spiel wichtiger als die Aufholjagd des MSV gegen Aachen. Der Trainer hatte Pirsig bei der Pressekonferenz vor dem Spiel mit einem Rundumschlag öffentlich des Versagens bei Neuverpflichtungen bezichtigt und den Zugängen Mihci, Monteiro und Langerbein ("Der ist zufrieden, wenn er drei Mahlzeiten am Tag bekommt") die sportliche Tauglichkeit versagt ("Fehleinkäufe").

24 Stunden zuvor hatte Vereins-Boss Walter Hellmich vor der Mannschaft (und dem Trainer) freilich interne Geschlossenheit gefordert - an die Adresse aller Beteiligten. Die Attacke des Trainers und ihre Art und Weise riefen nun Kopfschütteln hervor. Was mag in "Litti" vorgegangen sein? Wollte er wachrütteln, provozieren, am Ende gar den Bruch herbeiführen? Eine klare Antwort gab's von ihm nicht. Die kam aber von Hellmich: "So geht es nicht weiter, wir müssen unbedingt Ruhe in den Laden bringen." Diese Woche soll ein Gespräch Aufschluss bringen. Mit Hellmich, Littbarski und Pirsig. Nach den einschneidenden Geschehnissen liegt ein Konsens in weiter Ferne.

Ganz nahe dran hingegen war die Alemannia am ersten Auswärtssieg. Zwar sind die Aachener nun seit fünf Spieltagen ungeschlagen, der Ärger über zwei verlorene Zähler überwog aber. "Das war wie in Burghausen. Da haben wir auch einen Sieg aus der Hand gegeben", bilanzierte Abwehrroutinier Willi Landgraf. Und auch sein laufstarker Kollege Eric van der Luer schüttelte den Kopf: "Wenn man auswärts drei Tore schießt, muss man eigentlich gewinnen." Dabei war die von Trainer Jörg Berger nach der 3:1-Pausenführung ausgegebene Marschroute, "schnell das vierte Tor zu machen", wegen der Duisburger Verunsicherung absolut richtig. Aber es kam anders. Da- rum: "Uns fehlt die Killermentalität", kommentierte Stürmer Josef Ivanovic selbstkritisch. "Unser Risiko ist nicht belohnt worden. Die Mannschaft ist noch nicht so gefestigt", erklärte Jörg Berger.