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Fünfter Coach in einem Jahr: Almeria spielt weiter verrückt

Scheich-Klub in den Aufstiegs-Playoffs vertreten

Fünfter Coach in einem Jahr: Almeria spielt weiter verrückt

Aktionär mit Hang zum Aktionismus: Almeria-Boss Turki Al-Sheikh.

Aktionär mit Hang zum Aktionismus: Almeria-Boss Turki Al-Sheikh. imago images

Oscar Fernandez dürfte das wirre Treiben in Almeria mit einer gewissen Genugtuung beobachten. Er hatte das Traineramt nach der Saison 2018/19 übernommen, sollte die Rot-Weißen in die neue Saison führen. Doch ein Pflichtspiel auf der Bank sollte er nie betreuen.

Denn Anfang August übernahm Turki Al-Sheikh, Geschäftsmann und Sportfunktionär aus Saudi-Arabien, den Klub - und begann seinen realen Fußball-Manager. Nur zwei Tage nach der Übernahme entließ er Fernandez, für ihn kam Pedro Emmanuel. 14 Ligaspiele durfte der Portugiese Almeria coachen, sein Team stand auf Rang zwei und damit auf einem direkten Aufstiegsplatz. Doch Al Sheikh senkte den Daumen. Zu wenig, befand er - und holte Real-Legende Guti als Nachfolger.

Trainer-Novize Guti als prominentestes Opfer

Guti brachte zwar Glamour, aber wenig Erfahrung mit nach Andalusien, auf dem Trainerstuhl einer Profimannschaft hatte er bis dato nie gesessen. 21 Ligaspiele betreute der 43-Jährige Almeria, das danach Dritter war. Viel zu wenig für Al-Sheikh, der ordentlich in die Mannschaft investiert hatte. In zwei Jahren will er schließlich im Konzert der ganz Großen in Spanien mitspielen. Der Aufstieg ist da natürlich felsenfest eingeplant.

Dann vielleicht doch lieber wieder ein Portugiese? Mario Silva sollte die fehlenden fünf Punkte auf Rang zwei wieder gutmachen. Doch der 43-Jährige holte in sieben Spielen nur acht Zähler, Almeria landete in der Schlusstabelle auf Rang vier. Das reicht immerhin für die Knochenmühle Aufstiegsrunde. Am 30. Juli und 2. August stehen die Halbfinal-Playoffs gegen den FC Girona auf dem Programm.

Mario Silva wird sie aber genauso aus der Ferne verfolgen wie Fernandez, Emmanuel und Guti. Al-Sheikh entschied sich am Montag für einen Trainerwechsel. José Gomes heißt der neue Mann in Almeria. Ein Portugiese.

Was wohl passiert, falls er den Aufstieg verpasst? Man kann es sich irgendwie denken...

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