Südwest

FSV Frankfurt zwischen Brendel-Aus und Transfer-Hürden

Größeres Aufgabengebiet für den Trainer

FSV Frankfurt zwischen Brendel-Aus und Hürden bei der Kaderplanung

Hat von Angeboten anderer Klubs gehört: Frankfurts treffsicherer Mittelfeldspieler Onur Ünlücifci

Hat von Angeboten anderer Klubs gehört: Frankfurts treffsicherer Mittelfeldspieler Onur Ünlücifci IMAGO/Hartenfelser

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Es waren Mitte Mai zwei ereignisreiche Samstage für den FSV Frankfurt. Erst vermied der Traditionsverein vom Bornheimer Hang den erstmaligen Absturz in die Fünftklassigkeit, dies in seinem Jubiläumsjahr 125. Und eine Woche später wurde der Sportliche Leiter Thomas Brendel freigestellt - nachdem seine Bemühungen, beim Drittligisten Dynamo Dresden als Sportchef anzuheuern, publik wurden.

"Er hat uns bestätigt, dass er mit Dynamo Dresden Gespräche geführt hat", verrät Robert Lempka, Geschäftsführer Sport/Marketing beim FSV. Nach internen Beratungen mit Mitgliedern des Aufsichtsrats der FSV Fußball GmbH und des Verwaltungsrats des e. V. sei eine "einstimmige Entscheidung" gefallen, nicht mehr auf Brendel zu setzen. In dieser neuen Konstellation sei Brendel nicht mehr der richtige Mann, potenzielle Zugänge von einem Engagement beim FSV zu überzeugen. Der 48-Jährige, selbst einmal Spieler der Schwarz-Blauen, schweigt in dieser Sache und will sich erst zu einem späteren Zeitpunkt dazu äußern. Aus welchem Grund, dazu wollte er ebenfalls nichts sagen. Lempka und Brendel galten bis zuletzt als Gegenspieler.

Einen Nachfolger für Brendel wird es laut Lempka erst einmal nicht geben. Dies bedeutet, dass auf ihn und Trainer Tim Görner noch mehr Arbeit zukommt in diesen Wochen. Stichwort: Kaderzusammenstellung. Vor dem 4:0 gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz verabschiedete der Verein in Luca Schlax, Amid Khan Agha, Lukas Hupfauf, Oluwabori Falaye, Fabian Messina, Elias Oubella, Ajet Grajcevci und Miguel Costa de Figueiredo acht Spieler, zudem Co-Trainer Nils Schick.

Anfragen anderer Klubs

Mit fünf Akteuren, deren Vertrag zum 30. Juni ausläuft, will der FSV weiterarbeiten, bestätigte Trainer Görner. Doch ob es gelingt, mit Onur Ünlücifci einen herausragenden (Mittelfeld-)Spieler der Südwest-Staffel zu halten, ist unrealistisch. Der 27-Jährige, der mit einigen Treffern aus der Distanz sich in den Blickpunkt schoss, bestätigte Anfragen anderer Klubs. Dies trifft auch auf die Abwehrorganisatoren Noah Awassi und Tim Weißmann sowie den flinken Stürmer Jihad Boutakhrit zu. Die besten Chancen kann sich der FSV bei Sho Sannomiya ausrechnen, der diese Saison lediglich bedingt überzeugen konnte. "Nur über den Faktor Geld können wir die Spieler sicher nicht an uns binden. Trotzdem bin ich optimistisch, den einen oder anderen halten zu können", sagt Präsident Michael Görner.

Im Verlauf der Rückrunde hatten Leonhard von Schroetter, Jan-Erik Eichhorn und Matteo Costa verlängert. Zugänge haben die Frankfurter noch nicht präsentiert. "Es steht und fällt, wer von den fünf noch bleibt oder geht", schätzt Trainer Tim Görner, der Sohn des Präsidenten, die Lage ein.

Hoffnung für die neue Saison macht: In der Rückrunde avancierte der FSV zum vierterfolgreichsten Team, schaffte sogar noch den Sprung auf einen einstelligen Platz (9) und ließ dabei die finanziell potenteren hessischen Rivalen Kickers Offenbach und Hessen Kassel hinter sich.

Stefan Fritschi

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