FSV-Coach Benno Möhlmann tauschte nach dem 2:2-Remis bei Energie Cottbus auf zwei Positionen, brachte Schlicke und Roshi für Heubach sowie Konrad.
St. Paulis Trainer André Schubert wechselte im Vergleich zum torlosen Unentschieden in Köln gleich viermal. Boll (Rückenprelllung), Bruns, Saglik und Ebbers mussten weichen. Ginczek, Buchtmann, Schindler und Funk durften beginnen.
Die erste Halbzeit begann rassig und mit Vorteilen für den FSV. Die Möhlmann-Elf machte Druck, suchte die Lücke in der Gäste-Abwehr und fand sie schließlich schnell über die linke Angriffsseite. Es war Roshi, der noch kurz nach innen zog, sich den Ball auf den rechten Fuß legte und dann Tschauner düpierte (7.). Kapllani verpasste es zudem, wenig später alleine vor Tschauner die Weichen früh auf Sieg zu stellen (12.). St. Pauli war bei den Hessen früh gefordert und nahm diese Rolle auch sofort an.
Ginczek jagte einem weiten Ball hinterher, FSV-Keeper Klandt kam weit aus seinem Tor und irritierte den Stürmer im letzten Moment noch entscheidend (13.). Der Ex-Bochumer wirbelte weiter, hatte gegenüber Schlicke im Sprintduell Vorteile, schoss aus spitzem Winkel flach an den Pfosten (18.). Die Hessen hatten währenddessen die Marschrichtung geändert, zogen sich etwas zurück und überließen den Hamburgern nun mehr Spielanteile. Bei Standards, meist von Yelen vorgetragen, wackelte die Schubert-Elf zudem gleich mehrfach.
Der 6. Spieltag
Die Kiez-Kicker kamen vor dem Pausenpfiff gleich mehrfach dem 1:1 nahe, zeigten vor dem Tor der Hausherren aber Nerven. Bartels verfehlte erst aus der Distanz (22.), anschließend auf fantastische Vorlage von Daube aus wenigen Metern kläglich (27.). Kalla spielte Ginczek mustergültig frei, bei Klandt war aber nach einem schwachen Abschluss Endstation (35.). Daubes Linksschuss aus knapp 20 Metern strich kurz vor der Pause über die Latte (43.).
Beide Kontrahenten kamen unverändert wieder auf den Platz und es ging sofort schwungvoll weiter. Erst kam, wie in Durchgang eins, der FSV auf. Teixera (49.) und Kapllani (50.) kamen schnell hintereinander zu Großchancen. Dann war plötzlich St. Pauli am Drücker. Schindler (54.), Ginczek (56.) und Thorandt (57.) vergaben fast im Minutentakt beste Einschussgelegenheiten. Dann aber fielen Tore. Erst eines für St. Pauli: Ginczek schloss aus kurzer Distanz trocken ins rechte untere Eck ab (58.). Die Freude wehrte kurz. Auf der Gegenseite kam Kapllani zum wiederholten Male nach einem Standard zum Zuge, traf den Ball diesmal genau: Der FSV lag erneut in Front (62.).
Frankfurt zog sich nach dem 2:1 wieder etwas zurück, ließ die Norddeutschen jetzt kommen, verteidigte aber konsequent und hatte nun bei Spielunterbrechungen viel Zeit. Das genügte weitestgehend, um die Gäste bis zum Schlusspfiff in Schach zu halten und sich in der oberen Tabellenhälfte auf längere Sicht festzusetzen. In den Schlussminuten wäre bei entschlosseneren Kontern auch ein höherer Erfolg möglich gewesen. St. Pauli brachte mit Gogia (71.) und Ebbers (78.) zwar noch einmal zwei frische Angreifer, konnte aber keinen Nutzen mehr daraus ziehen und unterlag der Möhlmann-Elf trotz eines ansehnlichen Spiels.
Die Frankfurter gastieren nun unter der Woche am Dienstag (17.30 Uhr) beim 1. FC Köln. Pauli spielt zeitgleich gegen Aufsteiger Aalen.