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Frustaktion! Djokovic trifft Linienrichterin mit Ball und wird disqualifiziert

US Open gehen ohne den topgesetzten Serben weiter

Frustaktion! Djokovic trifft Linienrichterin mit Ball und wird disqualifiziert

Novak Djokovic hilft der Linienrichterin auf die Beine.

Novak Djokovic hilft der Linienrichterin auf die Beine. Getty Images

Der 33-Jährige traf die Linienrichterin in seinem Achtelfinalmatch gegen den Spanier Pablo Carreno Busta beim Stand von 5:6 im ersten Satz mit einem Ball, den er nach einem Ballwechsel nach hinten geschlagen hatte. Die Linienrichterin rang anschließend nach Luft, Djokovic war sichtlich erschrocken und eilte zu Hilfe.

Der große Favorit auf den Titel diskutierte danach minutenlang mit den Verantwortlichen, die aber keine Gnade walten ließen. Djokovic war bei den US Open in diesem Jahr der Top-Favorit. Seine beiden großen Rivalen Rafael Nadal und Roger Federer hatten in diesem Jahr auf die Teilnahme an dem Grand-Slam-Turnier verzichtet. Nadal war die Reise nach New York wegen der Coronavirus-Pandemie zu riskant. Federer hat seine Saison wegen einer Knieverletzung bereits beendet. Alles lief daher darauf hinaus, dass Djokovic seinen 18. Grand-Slam-Titel gewinnen würde.

Djokovic hatte auch ohne Probleme das Achtelfinale erreicht. Doch gegen den Spanier Pablo Carreno Busta tat er sich von Anfang an schwer. Beim Stand von 5:4 vergab Djokovic drei Satzbälle und wirkte danach unzufrieden. Zudem stürzte der Weltranglisten-Erste auch noch und hatte danach Schmerzen am Arm.

Keine Gnade - Regelkonformer Ausschluss

Als er dann auch noch seinen Aufschlag zum 5:6 abgab, schlug Djokovic den Ball ohne zu gucken nach hinten und traf dabei die Linienrichterin, die zu Boden ging. Zwar entschuldigte sich Djokovic umgehend bei der Frau, die Schiedsrichterin blieb nach Rücksprache mit dem Supervisor aber hart und disqualifizierte die Nummer eins der Welt. Der Serbe wurde den Regeln entsprechend disqualifiziert. Und das ohnehin schon völlig merkwürdige Turnier erfährt einen dramatischen Wendepunkt.

Zverev: "Wenn er den Ball nur Zentimeter ..."

"Es ist wirklich unglücklich, dass er die Linienrichterin so getroffen hat. Dafür gibt es Regeln. Die Supervisor machen nur ihren Job", sagte Viertelfinalist Alexander Zverev: "Aber es ist wirklich Pech für ihn. Wenn er den Ball nur einige Zentimeter woanders hingeschlagen hätte, wäre alles gut gewesen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich bin ein bisschen schockiert, wenn ich ehrlich bin."

Becker: "Schwerste, aber richtige Entscheidung"

Den ersten dramatischen Szenen folgten minutenlange Diskussionen. "Ich akzeptiere jede Entscheidung", sagte Djokovic dabei, den Offiziellen blieb letztlich keine Wahl. Die Entscheidung schmerzt nicht nur Djokovic, sondern auch die Veranstalter der US Open. "Man muss es sich nur vorstellen. Er ist die Nummer eins der Welt, der absolute Superstar, Federer und Nadal sind nicht da", sagte Boris Becker bei Eurosport. Es sei für die Verantwortlichen die "schwerste, aber richtige" Entscheidung gewesen.

kon/sid/dpa

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