Bundesliga

Freiburg legt Einspruch wegen Bayerns Wechselfehler ein

Nachspiel für Rekordmeister?

Freiburg legt Einspruch wegen Bayerns Wechselfehler ein

In Freiburg gab es am Samstag viele Diskussionen.

In Freiburg gab es am Samstag viele Diskussionen. IMAGO/ActionPictures

Der SC Freiburg hat am Samstag gegen den FC Bayern mit 1:4 verloren - doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Am Montag teilten die Breisgauer mit, dass sie Einspruch gegen die Spielwertung einlegen, weil den Bayern im Zusammenspiel mit dem Schiedsrichterteam ein Wechselfehler unterlaufen war.

In einer ausführlichen Stellungnahme begründet der Bundesliga-Fünfte diesen Schritt, zu dem er sich nach "einem intensiven und äußerst differenzierten Abwägungsprozess" entschlossen habe. Es gehe unter anderem um die "Schaffung der Möglichkeit für das Sportgericht, die hier aufgetretenen Fragestellungen rund um den Wechselfehler des FC Bayern München sportrechtlich zu bewerten und zu beantworten" sowie um die "Schaffung zukünftiger Rechtssicherheit in vergleichbaren Fällen auch für andere Klubs".

Darüber haben die Verantwortlichen auch eine "Gesamtverantwortung für den Verein in wirtschaftlicher als auch sportlicher Hinsicht und unter Berücksichtigung der Interessen der Anspruchsgruppen". Sprich: Die Verantwortlichen sehen sich dazu verpflichtet, für den Klub das Bestmögliche herauszuholen, in diesem Zusammenhang wird in der Stellungnahme auch auf Treuepflichten des Vorstands gegenüber dem Verein verwiesen.

zum Spiel

Stein des Anstoßes war der Wechselfehler des FC Bayern in der Schlussphase des Bundesliga-Spiels in Freiburg. Die Gästen hatten für einige Sekunden mit zwölf Spielern gespielt. Weil Teammanagerin Kathleen Krüger bei einem Doppelwechsel der Münchner versehentlich die falsche Rückennummer angezeigt hatte, war Kingsley Coman, der eigentlich hätte ausgewechselt werden sollen, auf dem Rasen geblieben.

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Das hatte das Schiedsrichterteam um Christian Dingert erst bemerkt, als es von Freiburgs Nationalspieler Nico Schlotterbeck darauf aufmerksam gemacht worden war.

Wie schon beim Wolfsburger Wechselfehler im Pokalspiel gegen Preußen Münster Anfang August 2021 - auch dieses Spiel hatte Referee Dingert geleitet - stand dem benachteiligten Team die Chance frei, gegen die Wertung der Partie Einspruch einzulegen. Nun ist das DFB-Sportgericht gefragt.

Freiburger Kritik an der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB

In diesem Zusammenhang übte der SC auch Kritik am Verband, speziell an der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB. "Wir befinden uns in einem unverschuldeten Dilemma. Der SC Freiburg hatte keinen Anteil und Einfluss auf die Geschehnisse rund um den Wechselvorgang. Dennoch zwingt uns die Rechts- und Verfahrensordnung des DFB formal in eine aktive Rolle, um die Vorgänge rechtlich überprüfen zu lassen", heißt es in dem Statement. "An dieser aktiven Rolle, die uns wider Willen verfahrenstechnisch zugefallen ist, haben wir grundsätzlich keinerlei Interesse und fühlen uns in dieser ausgesprochen unwohl."

Dem unbeteiligtem Klub in diesem Fall, also dem SC Freiburg, werde "die Verantwortung für die Aufarbeitung eines offensichtlichen Regelverstoßes" aufgeladen. "Wir halten diese Verfahrensregelung in ihrer Gesamtkonstruktion daher für wenig sachgerecht", teilt der SCF mit.

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jpe/pau