Frankfurts Trainer Michael Skibbe setzte auf Kontinuität und ließ dieselbe Elf auflaufen, die zuletzt einen 3:1-Auswärtserfolg beim FC St. Pauli eingefahren hatte.
Wolfsburgs Coach Steve McClaren hingegen tauschte im Vergleich zum 2:0-Erfolg gegen den VfB Stuttgart einmal: Benaglio kehrte nach überstandenen Adduktoren-Problemen ins Tor zurück und verdrängte Hitz somit auf die Bank.
Von Beginn an überließen die Wolfsburger ganz im Stile einer Auswärtsmannschaft den Gastgebern die Initiative. Die Frankfurter nahmen das Angebot an und kombinierten sich schnell und direkt nach vorne, allerdings kam der finale Pass bei den Hessen zunächst nicht an, sodass es 16 Minuten dauerte, ehe die Skibbe-Elf erstmals gefährlich wurde. Gekas köpfte jedoch neben das Tor. Vom VfL kam bis dato im Grunde überhaupt nichts, bis auf harmlose Einzelaktionen brachten die "Wölfe" kaum etwas zustande.
Der 11. Spieltag
Anders die Hessen, die sich steigerten und durch Standards brandgefährlich waren. Caio prüfte Benaglio mit einem satten Freistoß aus der zweiten Reihe. Der Schweizer ließ die Kugel nur nach vorne abprallen, wo Köhler lauerte, doch Riether klärte noch in höchster Not mit dem langen Bein (22.). Vier Minuten später klingelte es schließlich im VfL-Tor. Wer sonst, wenn nicht Gekas! Der griechische Goalgetter wurde von Schwegler bedient und vollendete von der Strafraumgrenze wunderbar ins linke Eck - 1:0.
Die Eintracht war präsenter, lauffreudiger und überzeugte vor allem durch enorme Disziplin. Allerdings gingen die Hessen keine allzu großen Risiken ein und wären dafür fast bestraft worden: Diego nahm den Ball mit der Hand mit - Referee Peter Sippel hatte es nicht gesehen - und kam im Sechzehner plötzlich zum Abschluss. Nikolov streckte sich aber gewaltig und kratzte das Leder mit den Fingerspitzen noch an den rechten Außenpfosten (35.). Drei Minuten später waren die Frankfurter aber wieder an der Reihe, und Schwegler machte es besser. Eine verunglückte Kopfballabwehr von Barzagli landete beim Schweizer, der sehenswert aus 25 Metern unter Mithilfe des linken Innenpfostens vollendete.
Der Treffer brachte Schwung in die Partie, die nun hitziger wurde und in der Grafite noch vor der Pause den Anschluss hätte erzielen können. Nikolov fischte den Kopfball des Brasilianers allerdings aus dem linken Eck und sicherte so die Zwei-Tore-Halbzeitführung seiner Mannschaft (45.).
Wolfsburg wacht zu spät auf
Ihm gelang ein Treffer der Marke "Tor des Monats": Frankfurts Schwegler. picture alliance
Steve McClaren reagierte zum Seitenwechsel mit einem Doppelwechsel: Für Grafite und Barzagli kamen Mandzukic und Madlung. Der VfL war auch bemüht, die Partie an sich zu reißen, wurde aber früh kalt erwischt: Bei einer Ecke riss Kjaer Franz im eigenen Sechzehner zu Boden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Gekas mit etwas Glück - Benaglio war zwar dran, konnte aber nicht mehr parieren (55.).
Die Wolfsburger verloren nun die ein Stück weit die Nerven. Die Emotionen kochten trotzdem hoch, die Gangart wurde härter. Nach 66 Minuten schöpften die Wolfsburger neue Hoffnung, nachdem Dejagah eine Schäfer-Hereingabe mustergültig zum 1:3 genutzt hatte. Nur eine Minute danach hätte Dzeko es so richtig spannend machen können, der Bosnier blieb gegen Nikolov aber nur zweiter Sieger.
In der Schlussphase bäumte sich der VfL noch einmal auf, wodurch die Eintracht Raum zum Kontern bekam. Möglichkeiten auf beiden Seiten waren die Folge, doch Gekas (68.) und Jung (77.) scheiterten an Benaglio, während sich Sekunden später Dzeko und Dejagah auf der anderen Seite gegenseitig behinderten. Es ging Schlag auf Schlag: Caio (84.) und Fenin (85.) kamen an Benaglio nicht vorbei, ehe in der 87. Minute Nikolov im Rampenlicht stand. Der Mazedonier hatte spektakulär zuerst gegen Mandzukic und dann gegen Dzeko pariert und so den 3:1-Sieg unter Dach und Fach gebracht.
Die Frankfurter Eintracht ist wieder am kommenden Samstag in Bremen gefordert, zeitgleich empfängt der VfL Wolfsburg den FC Schalke 04.