Frankfurts Coach Niko Kovac vertraute exakt auf die Anfangsformation, die zuletzt beim 1:1 in Hoffenheim auf dem Rasen gestanden hatte.
Leverkusens Trainer Heiko Herrlich tauschte im Vergleich zum 2:2 gegen Leipzig zweimal Personal aus: Für Wendell (Gelbsperre) und Bailey (Fieber) liefen Retsos und Alario auf.
64-mal hatten sich die Kontrahenten bisher in der Bundesliga getroffen, noch nie hatte das Duell torlos geendet. Tore also garantiert? Bayer startete mit viel Ballbesitz in die Partie, fand aber gegen kompakte Hessen, die rechte Seite bevorzugend, im Vorwärtsgang zunächst keine Lösungen. Die SGE agierte abwartend, ließ den Gegner kommen, doppelte bei Bedarf den ballführenden Akteur.
Daraus resultierte in der Anfangsviertelstunde der eine oder andere schnelle Ballgewinn, bis auf eine Torannäherung durch Stendera sprang dabei aber nichts heraus (6.). Die Rheinländer wiederum kamen nur einmal durch, Alario traf nach Brandts Hereingabe das Leder nicht richtig (15.).
Bayer war technisch überlegen, die Eintracht kompensierte dies durch bissigen Einsatz, musste gegen geballte Angriffspower der Gäste mit fünf Offensivkräften hochkonzentriert verteidigen. Dies gelang 20 Minuten gut, ehe das Spiel der Gäste nach Mehmedis Möglichkeit (21.) zielstrebiger wurde. Während die Kovac-Schützlinge offensiv nicht zur Geltung kamen und Haller völlig in der Luft hing, begann auf der Gegenseite für immer überlegenere Gäste ein wahrer Chancenreigen:
Alario trifft beide Pfosten
Alario scheiterte per Kopf erst am linken Pfosten (29.), wenig später per Rechtsschuss am rechten (32.). Zwischenzeitlich fehlte Brandt im Zentrum freistehend beim Abschluss die letzte Koordination (31.), ehe Volland für kombinationssichere Rheinländer zweimal in Hradecky seinen Meister fand (37., 39.). Mit einem schmeichelhaftem 0:0 für die Eintracht ging es in die Kabine.
Leno pariert famos gegen Rebic
13. Spieltag
Ob Kovac in der Halbzeit mehr Engagement einforderte? Jedenfalls begann sein Team forsch und hatte den ersten Hochkaräter, als Leno Rebics 13-Meter-Schuss famos entschärfte (49.). Zwei Minuten später hieß es nach Wolfs scharfer Hereingabe durch den Fünfer erneut Durchatmen bei Bayer.
Die Werkself hatte den Faden verloren, geriet gegen einsatzfreudige und viel früher attackierende Hessen immer mehr in Bedrängnis. Wieder blieb Leno im Duell mit Rebic der Sieger (60.) und hatte wenig später Glück, dass Haller stark bedrängt von Retsos und der nachsetzende Gacinovic aus spitzem Winkel die nächsten Chancen verpassten (62.).
Leverkusen hatte im zweiten Durchgang kaum einen Fuß auf den Boden gebracht, tauschte Bellarabi für Alario ein (66.). Der Joker initiierte gleich die erste Bayer-Chance nach dem Wechsel (Havertz, 67.).
Volland vollendet den Konter
In der äußerst intensiven zweiten Hälfte wollte die SGE den Sieg. Gacinovic brachte sich per Solo in gute Position, verlor dann aber am Strafraum den Überblick - mit Folgen: Brandt klärte, der Konter lief. Havertz spielte nach links zu Mehmedi, dessen Linksflanke sich Volland in halbrechter Position mit der Brust herunterstoppte und das Leder mit links aus elf Metern in die Maschen jagte - achtes Saisontor des Nationalspielers (76.).
Und die Entscheidung. Zwar versuchte die Kovac-Elf alles, um wenigstens das 1:1 zu erzielen, prallte aber ohne echte Ausgleichschance an Tah und Co. ab.
Frankfurt gastiert am nächsten Spieltag am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) bei der Berliner Hertha. Leverkusen empfängt schon am Samstag (15.30 Uhr) Borussia Dortmund.