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Weltcup im Bouldern in Brixen: Yannick Flohé holt Gold

Sportklettern: DAV erlebt ein Traum-Wochenende

Flohé toppt Meul: Gold für den DAV beim Boulder-Weltcup in Brixen

Überraschender Sieg in Brixen: Yannick Flohé.

Überraschender Sieg in Brixen: Yannick Flohé. IFSC

Zwei Finalteilnahmen beim Boulder-Weltcup in Brixen - die Verantwortlichen des DAV wähnten sich am Sonntagnachmittag im siebten Himmel. Dass dann am späten Abend nach der Silbermedaille für Hannah Meul bei den Damen ihr männlicher Kollege Yannick Flohé noch einen draufsetzte und Gold holte, ließ kaum noch Steigerungsmöglichkeiten zu.

Dabei ging Flohé, der den besten Qualifikations-Durchgang hinlegte, ebenso als bester Kletterer des Halbfinals ins Finale der besten Sechs, doch der ganz große Wurf - zum Beispiel ein Podiumsplatz - war damit natürlich noch lange nicht garantiert. Vier extrem schwierige Boulderprobleme warteten auf den 22-Jährigen aus Essen und Maximillian Milne (Großbritannien), Tomoa Narasaki (Japan), Dohyun Lee (Südkorea) und Meichi Narasaki (Japan).

Nur ein Duo schafft zwei Top-Griffe

Flohé schaffte neben dem Schotten Milne als einziger Athlet zwei Tops, die anderen vier Finalisten blieben bei einem Topgriff stehen. Die Entscheidung fiel an Boulder Nummer drei, den Flohé als einziger Finalist toppte. Es war ein Boulder-Problem, das enorme Stützkraft erforderte - im zweiten Versuch löste er diese Route und war damit auf Gold-Kurs.

Als Flohé zum Abschluss des Wettkamps in seine letzte Runde ging, stand er bereits als Sieger fest - das Publikum wusste das, die anderen fünf Finalisten wussten das - nur Flohé eben nicht. Entsprechend gab er nochmal alles und bekam erst nach dem letzten Versuch signalisiert, dass er ganz oben auf dem Podium stehen würde.

Ungläubiger Jubel

Ungläubig hob er den Daumen nach oben, wollte sich damit vergewissern, ob er tatsächlich gewonnen habe - doch dann wurde er schon von den Konkurrenten beglückwünscht und schließlich vom gesamten deutschen Team gedrückt und gefeiert. Damit ist der Essener der erst dritte DAV-Kletterer, der jemals einen Weltcup als Sieger abschloss. Zuletzt gelang dies Jan Hojer beim Weltcup 2017 in München.

Ich glaube, seit ich klettere habe ich auf diesen Moment hingearbeitet, aber ich hätte nie gedacht, dass ich es irgendwann auf Platz eins des Worldcup-Podiums schaffen würde.

Yannick Flohé

"Ich glaube, seit ich klettere habe ich auf diesen Moment hingearbeitet, aber ich hätte nie gedacht, dass ich es irgendwann auf Platz eins des Worldcup-Podiums schaffen würde. Auch letztes Jahr war für mich recht gut, aber mein Kopf hat nicht so mitgearbeitet, dieses Jahr lief aber bisher sehr gut und ich bin super glücklich, dass es heute geklappt hat", sagte Flohé in einer Mitteilung des DAV.

Yannick Flohé eingerahmt von Tomoa Narasaki (re.) und Maximillian Milne, der Zweiter wurde.

Yannick Flohé eingerahmt von Tomoa Narasaki (re.) und Maximillian Milne, der Zweiter wurde. IFSC

Die weiteren Platzierungen der deutschen Herren: Alexander Megos (10.), Max Kleesattel (17.), Philip Martin (19.) und Christoph Schweiger (25.).

bst