Bundesliga

Flekken-Abschied vor Vollzug - Atubolu wird befördert

Hartenbach: "Wenn wir ihn dann nicht ins Tor stellen würden …"

Flekken-Abschied vor Vollzug - Atubolu wird befördert

Der eine geht, der andere wird befördert: Mark Flekken und Noah Atubolu (re.).

Der eine geht, der andere wird befördert: Mark Flekken und Noah Atubolu (re.).

Ende März hatte der kicker exklusiv vom akuten Interesse des FC Brentford an Flekken berichtet, der in seinem erst im September 2022 verlängerten Vertrag in Freiburg eine Ausstiegsklausel in Höhe von 13 Millionen Euro verankert hat. Nun steht ein Transfer unmittelbar bevor. Der Vollzug könnte noch kurz vor der finalen Saisonpartie in Frankfurt, in der es noch um die Champions League geht, erfolgen, oder bald danach. Der Wechsel wird dem SC, der Flekken 2018 für zwei Millionen Euro aus Duisburg holte, eine satte Rendite einbringen.

Vor zehn Tagen hatte Sportvorstand Jochen Saier die Wechseltendenz des Stammkeepers bestätigt: "Für ihn geht es auch um den Zeitpunkt, wann er nochmal den nächsten großen Schritt machen kann." Flekken, der sich beim SC spät in seiner Karriere auf Top-Level etabliert hat, den Sprung in die niederländische Nationalmannschaft schaffte und in knapp drei Wochen 30 Jahre alt wird, will jetzt den Schritt nach England vollziehen.

Atubolu soll als Nummer eins übernehmen

Aus unterschiedlichen Gründen. Die Premier League ist sowohl die sportliche beste als auch finanzkräftigste Liga der Welt. Trotz der großen globalen Aufmerksamkeit kann Flekken beim relativ kleinen West-Londoner Stadtteilklub Brentford, wo es zum Wiedersehen mit Freiburgs Rekordtransfer Kevin Schade kommen wird, jedoch unter überschaubaren und ruhigen Bedingungen arbeiten. Im Wettkampf hat er dafür auch die Chance, sich für die englischen Topklubs zu empfehlen. Um irgendwann vielleicht noch einen weiteren Schritt in seiner Karriere zu gehen.

Trotz Restchancen der aktuell neuntplatzierten Bees auf die Europa Conference League, muss Flekken fürs Erste in Brentford aber wohl auf Europacup-Auftritte verzichten. Mindestens jedenfalls auf Europa-League-Abende. Regelmäßige internationale Abendveranstaltungen stehen dafür bald bei Noah Atubolu auf dem Programm, für den Flekkens Abschied einen großen Karriereschritt bedeutet.

Starke Leistungen in der 3. Liga

Bereits in der WM-Pause hatte Sportdirektor Klemens Hartenbach im kicker erklärt, dem Eigengewächs (seit 2015 beim SC) für den Fall eines Flekken-Abgangs den Nummer-1-Status zuzutrauen. Die bevorstehende Beförderung des 1,90-Meter großen Kraftpakets bekräftigt er nun nochmals. "Wenn wir ihn dann nicht ins Tor stellen würden…", beginnt Hartenbach im Gespräch mit dem kicker in Bezug auf den in Freiburg geborenen und aufgewachsenen U-21-Nationaltorhüter mit einer rhetorischen Frage, bricht allerdings ab und betont: "So muss es sein!"

Es ist ein klares Signal, dass der Sport-Club auch in der seit zwei Jahren anhalten Erfolgsphase als Top-6-Klub weiter auf (eigene) Talente setzt. Atubolu hat bislang drei Einsätze für das Team von Christian Streich absolviert (einmal Europa League, zweimal DFB-Pokal), aber vor allem als Stammkeeper großen Anteil an der verblüffenden Erfolgssaison in der 3. Liga. Die Freiburger U 23 hat als Zweiter am letzten Spieltag sogar Chancen auf die Meisterschaft. In seinen bisherigen 56 Drittligaeinsätzen blieb Atubolu, der am morgigen Donnerstag 21 Jahre alt wird, 25-mal ohne Gegentor.

Carsten Schröter-Lorenz

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