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FIWC: 'Deto' verliert Finale gegen 'Gorilla'

Klares 3:7 aus Sicht des Deutschen

FIWC: 'Deto' verliert Finale gegen 'Gorilla'

Endlich am Ziel: 'Gorilla' ist FIWC Champion.

Endlich am Ziel: 'Gorilla' ist FIWC Champion. FIFA

Nach der Hinrunde der Divisionsfinals stand am Freitag das Rückspiel und das Grand Final auf dem Programm. Die beiden Endspiele begannen unter sehr unterschiedlichen Voraussetzungen. Kai 'Deto' Wollin und Timo 'TimoX' Siep auf der PlayStation trennten sich im Hinspiel 1:0 und für beide war noch alles drin. Die Partie des dritten Deutschen, Florian 'Cody' Müller schien dagegen schon vor dem Anstoß verloren. 0:6 musste er sich im Hinspiel gegen Spencer 'Gorilla' Ealing geschlagen geben.

Deutsches Finale auf der PlayStation

Zuerst traten die beiden Deutschen auf der PlayStation an. 'TimoX' musste von Anfang an hinten aufmachen, denn er lag zurück. 50:50 schätzten beide vorher ihre Chancen ein, Wollin sagte sogar: "Ein Tor bedeutet gar nichts in FIFA." Zwar dominierte 'Deto' die Partie per Ballbesitz, dann gab es allerdings einen bitteren Foulelfmeter und eine Rote Karte gegen Wollin. Den Elfmeter verwandelte der Wolfsburger sicher. Danach behielt 'Deto' das Spiel jedoch in der Hand und 'TimoX' bekam trotz Überzahl nichts zustande. Mit viel eigenem Ballbesitz zwang Wollin das Finale ins Golden Goal.

Dort glaubte der Wolfsburger sich nach einem Treffer schon sicher im Grand Final, aber die Abseitsflagge unterbrach seinen Jubel. 'Deto' hingegen blieb ruhig und durfte tatsächlich jubeln: 'TimoX' ließ eine Lücke im Strafraum und dann war es passiert. Kai Wollin zog routiniert ab und stand im Grand Final. Der Wolfsburger warf seinen Controller zornig hin und verließ die Halle. Auch in seiner dritten Saison reichte es wieder nicht für 'TimoX'.

'Gorilla' ohne Schwierigkeiten

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Im Xbox-Finale traten beide Kontrahenten mit einer Dreier-Kette an. Tore sollten her. Stattdessen gab nur 'Cody' einen einzigen Torschuss in der ersten Halbzeit ab. Zwar trafen beide Kontrahenten jeweils noch, am Ausgang der Partie änderte das freilich nichts. 2:7 stand es nach Hin- und Rückspiel für 'Gorilla', der damit ins Grand Final einzog. 'Cody' haderte mit sich: "Ein einziges Spiel hab ich im ganzen Turnier verloren." Einzig das Hinspiel im Finale gab er ab. "Die 5.000 Dollar Preisgeld trösten überhaupt nicht." Dennoch blickt der Youngstar guten Mutes in die Zukunft, denn er hat noch alles vor sich.

"Heißes" Grand Final in der Westminster Hall

Das Finale hatte die FIFA in die große Halle der Westminster Hall verlegt. So schön Bühne und historisches Gebäude auch harmonierten, das alte Gebäude war nicht für Scheinwerfer ausgelegt. Entsprechend lief Zuschauern und Spielern der Schweiß aus allen Poren und 'Gorilla' musste sich oft die Hände trockenwischen. Zeitweise sahen die Spieler auf den Bildschirmen aus, als würden sie gleich kollabieren.

Das brachte Zählbares: Schon in der ersten Halbzeit auf der PlayStation schenkten sich die beiden Kontrahenten sechs Tore ein. 3:3 stand es letztlich und damit hatte 'Gorilla' die bessere Ausgangslage für das Rückspiel. Die brauchte er allerdings gar nicht. Wollin war vom FIFA-Pech auf der Xbox verfolgt. Mehrmals rechnete das Spiel in 50:50-Situationen gegen ihn. So sprang ein eigentlich sicheres Tor vom Pfosten zurück ins Feld. Ealing traf es besser und so ging er nach einem 4:0-Erfolg letztlich mit einem Gesamtergebnis von 7:3 vom Platz. 'Gorilla' erzielte damit in der gesamten K.o.-Runde in jedem Spiel mindestens sechs Tore – eine beeindruckende Leistung unter den Besten der Welt.

Der zurückhaltende Champion sagte noch auf der Bühne, dass er es gar nicht glauben könne und dankte vor allem seinem Coach. Ealing nimmt 200.000 Dollar Preisgeld mit nach Hause. Es ist der wichtigste und höchst dotierte Titel im FIFA-eSport.

Holm Kräusche

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