Ein 3:1-Sieg gegen den FC Saalfeld sicherte Gera im April die Teilnahme am Landespokal-Finale am 21. Mai. Schon nach 15 Minuten hatte die BSG mit 2:0 geführt und am Ende einen so souveränen Sieg eingefahren, dass Trainer Wismut-Trainer Frank Müller sogar gegenüber der "Ostthüringer Zeitung" festhielt: "Das war heute eines der schwächeren Spiele von uns." Die Euphorie über den Einzug in das Endspiel und die damit verbundene Chance auf die Teilnahme an der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde in der kommenden Saison war natürlich trotzdem groß - und hält an.
Auch die Diskussion um den Austragungsort des Finalspiels, das Steigerwaldstadion in Erfurt, ist der Vorfreude nicht abträglich. Fans des FC Carl Zeiss Jena hatten kritisiert, dass das Endspiel in der thüringischen Landeshauptstadt stattfindet. Von der Rotation des Spielorts, der auch ein Stück weit abhängig von dem jeweiligen unterklassigen Gegner gemacht wurde, war der Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) 2016 abgerückt und hatte das Endspiel für drei Jahre fest nach Erfurt in das Stadion des baldigen Regionalligisten Rot-Weiß vergeben - zum Leidwesen der beiden Finalteilnehmer.
"Wir werden mit einer sicher großen Fanschar auch nach Erfurt reisen"
Gera, dessen Stadion der Freundschaft auf dem Papier rund 15.000 Plätze hat, hätte die Partie auch gerne zuhause ausgetragen, aber die Begeisterung über den Finaleinzug überwiegt. "Wenn uns der TFV sagt, wir spielen am Pfingstmontag in Borsch, dann fahren wir nach Borsch", sagte Geras Sportlicher Leiter Carsten Hänsel gegenüber dem "MDR". "Natürlich wäre es besser, das Stadion wird richtig voll. Aber wir werden mit einer sicher großen Fanschar auch nach Erfurt reisen."
Genau dafür rüstet sich der Fünftligist, der in der Oberliga NOFV Süd derzeit auf Platz neun steht. Mit einer gemeinsamen Bustour sollen Anhänger der BSG nach Erfurt gebracht werden. Wer die Reise ins Steigerwaldstadion nicht antritt, kann Wismuts erstes Finale nach 26 Jahre auch im Fernsehen verfolgen. Immerhin überträgt die "ARD" das Duell mit Jena am kommenden Montag (14.30 Uhr) in ihrer Konferenz.