2. Bundesliga

Nürnberg - Fiels Ernüchterung: "Nicht stattgefunden"

Tabellenführer für Nürnberg eine Nummer zu groß

Fiel zieht ernüchterndes Fazit: "Nicht stattgefunden"

Sah seine Mannschaft völlig chancenlos gegen den FC St. Pauli: FCN-Coach Cristian Fiel.

Sah seine Mannschaft völlig chancenlos gegen den FC St. Pauli: FCN-Coach Cristian Fiel. IMAGO/Zink

Bereits nach wenigen Minuten wurde klar, welchen Ansatz Cristian Fiel fürs Spiel gegen den Spitzenreiter wählte. Ähnlich wie beim Auswärtssieg in Magdeburg (1:0) überließ der FCN seinem Gegner den Ball und setzte auf Kontermöglichkeiten. Diese bekamen die Nürnberger am Samstagnachmittag aber fast gar nicht, weil sie entweder zu schlampig im Passspiel agierten oder dem starken Pressing des FCSP zum Opfer fielen. Beinahe über die gesamte erste Halbzeit fand das Spielgeschehen ausschließlich rund um den Nürnberger Strafraum statt. Benjamin Gollers Schuss ans Außennetz war dabei der einzige halbwegs ernstzunehmende Vorstoß des FCN.

Fiel begründet Nürnbergs ausgebliebene Schlussoffensive

"Wir wussten, dass der Gegner dominant sein wird", begründete Fiel die passive Herangehensweise seines Teams auf der Vereins-Homepage, gab im selben Atemzug jedoch zu, "die Momente mit Ball nicht gut gelöst" zu haben. Der Coach ging noch weiter und stellte fest, dass seine Mannschaft "jedes Duell verloren" hat. Das eigene Spiel mit Ball habe "nicht stattgefunden". Dass die Art und Weise, wie St. Pauli Fußball spielt, eine ist, die Fiel selbst imponiert, daraus machte der 44-jährige Trainer auf der Pressekonferenz keinen Hehl. Gegen den unangefochtenen Tabellenführer fehlte der Mut, das eigene Spiel durchzudrücken. Die trotz des 0:2-Rückstands ausgebliebene Schlussoffensive begründete der Spanier auch: "Wenn wir sie höher anlaufen, gehen wir die Gefahr, noch ein drittes oder viertes Gegentor zu kassieren, das wollten wir nicht."

Horn: "Tat schon weh auf dem Platz"

Innenverteidiger Jannes Horn, dem in der Entstehung des zweiten Gegentreffers ein Fehler im Aufbauspiel unterlaufen war, erkannte die Überlegenheit St. Paulis neidlos an. "Es ist die beste Zweitliga-Mannschaft, gegen die ich in den letzten Jahren gespielt habe, sie haben es überragend gemacht." Die eigene Chancenlosigkeit "tat schon weh auf dem Platz. Sie sind einfach besser als wir." Trotzdem wollte der Abwehrspieler eines nicht unter den Tisch kehren: "Wir wissen, dass wir es auch anders können." Ähnlich wie Horn attestierte ebenfalls Torhüter Carl Klaus dem FCN die fehlende Konkurrenzfähigkeit mit den Kiezkickern. "Ich hatte zu sehr wenigen Zeitpunkten das Gefühl, dass wir heute siegreich vom Platz gehen können. Das ist eine große Enttäuschung."

Nach der Länderspielpause steht für den Club das Auswärtsspiel bei Hertha BSC auf dem Programm, bevor Anfang April in Holstein Kiel der nächste Aufstiegsaspirant ins Max-Morlock-Stadion kommt. Dann sollte Fiel möglichst einen anderen Matchplan parat haben.

hob

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