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FGS Qualifier 4: Weltmeister auf Play-off-Kurs

Diskussionen über neue Meta

FGS Qualifier 4: Weltmeister auf Play-off-Kurs

Umut Gültekin ist weiter auf WM-Kurs.

Umut Gültekin ist weiter auf WM-Kurs. FIFA via Getty Images

Skill oder kein Skill? Wäre der vierte Qualifier der FIFA Global Series (FGS) ein Stück von William Shakespeare gewesen, hätte es nur eine Adaption Hamlets mit dessen ikonischer Fragestellung nach dem Sein sein können: Fünferketten so weit das Auge reicht, mehr Vierer-Reihen im Mittelfeld als in Tetris und immer wieder die Frage: Ist das noch eSport mit einer Skill-Gap?

Italiener triumphiert - Weltmeister im Halbfinale

Einer, der das sicherlich bejahen würde, ist Raffaele 'ErCaccia' Cacciapuoti. Der Italiener in Diensten Monzas gewann den FGS-Qualifier schließlich in einem engen Finale mit 2:1 (2:1, 0:0) gegen Yuval 'Yuval23x' Blizovsky und sicherte sich damit erstmals in seiner Karriere den Sieg bei einem Major Turnier. "Ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben. Es ist der erste Titel meiner Karriere, ich bin sprachlos. Danke für die Unterstützung", freute er sich anschließend via Twitter. 

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Grund zur Freude gab es einmal mehr auch bei Weltmeister Umut 'RBLZ_Umut' Gültekin. Der Leipziger musste sich zwar im Halbfinale gegen 'Yuval23x' geschlagen geben, machte mit der Platzierung aber dennoch einen großen Schritt in Richtung FIFAe World Cup. Auch er meldete sich nach dem Turnier in Form eines Posts bei dem Kurznachrichtendienst zu Wort: "Top 4 und 290 Punkte. Sieht sehr gut aus für die Play-offs", lautete die Einschätzung des amtierenden VBLCC-Champions.

Meta-Kritik auch aus Leipzig

Ganz anders hatte der Leipziger noch am Vortag geklungen. Mit 4:2 Siegen war er aus dem ersten Tag des Events gegangen und hatte daher nochmal zittern müssen. Auch von ihm gab es anschließend heftige Kritik an der Herangehensweise vieler Teilnehmer: "Jeder spielt Fünferkette, lange Bälle und Beten. So wenig Skill, wie es im Spiel gibt, würde man nicht merken, ob mein Vater oder ich spiele." 

Sein Coach Daniel 'Fehrminator' Fehr gab sich in einem Zwischenfazit ähnlich  kritisch und verwies auf die gemischten Ergebnisse einiger spielstarker Profis: "Dieser Qualifier fühlt sich so random an. Wenn Emre Yilmaz 1:2 steht und so viele andere Spieler zu kämpfen haben, zeigt das, wie schlecht das Spiel zu diesem Zeitpunkt ist." 

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Nicht gepackt hatte den Sprung in die K.-o.-Phase FOKUS-Profi Koray 'Kkoray' Kücükgünar. Letztes Jahr noch im Bochum-Trikot FeWC-Teilnehmer gewesen, verabschiedete er sich am Wochenende früh mit drei Siegen und drei Pleiten. "Ich weiß nicht, wie. Komme gerade selbst Null mit der Situation klar", wirkte er daraufhin ratlos. Seine Verzweiflung rührte auch aus einer unglaublichen Szene her, in der er mit der TOTY-Karte Kylian Mbappés trotz eines grünen Timed Finishes aus sieben Metern nicht das Tor getroffen hatte. "Wie erkläre ich das meinen Kindern?", fragte er halb scherzhaft. 

Größte Mickey-Mouse-Turniere, diese Qualifier.

Dylan 'DullenMIKE' Neuhausen

Weniger zum Spaßen aufgelegt war Kollege Dylan 'DullenMIKE' Neuhausen. Der amtierende VBL-Einzelmeister war hervorragend in das Turnier gestartet, hatte dann aber ein Elfmeterschießen verloren und unterlag in der Folge der Technik: "Gegen einen, der wahrscheinlich aus dem Dschungel spielt, verloren", wütete er und führte aus: "Das ganze Spiel hat gelaggt und Admins machen da natürlich nichts. Größte Mickey-Mouse-Turniere, diese Qualifier. Wird wieder Zeit für Offline Events." Dennoch überstand der FOKUS-Profi die Swiss-Round, arbeitete sich bis in die Top 16, doch scheitere dort an Feyenoord-Profi Talha 'TalhaDemirelYT' Demirel. 

VBL-Duelle weit und breit

Besonders spannend und gleichermaßen bitter war zudem eine fast reine VBL-Konstellation aus Leipzigs Anders 'RBLZ_Vejrgang' Vejrgang, Tim 'TheStrxngeR' Katnawatos vom 1. FC Köln, St. Paulis Berkay 'BerkayLion' Demirci und BVB-Profi Eldin 'Eldos' Todorovac. In drei aufeinanderfolgenden Runden kegelte sich das Quartett gegenseitig raus. 

Den Anfang machte Katnawatos, der 'BerkayLion' in die Schranken wies. Dem ehemaligen Bremer war nach seinem Aus kein gutes Wort über das Spiel zu entlocken. "Sage lieber nichts, mein Gegner weiß glaube ich ganz gut, wie schlecht das war", kommentierte er die Partie gegen den Kölner süffisant und spielte auf einige fragwürdige Spielszenen an.

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Den Hamburger aus dem Weg geräumt, bekam 'TheStrxngeR' es mit Todorovac zu tun. Der Österreicher war stark gestartet, hatte in der Swiss Round sieben Siege eingefahren, war über zwei Spiele aber machtlos. Mit 6:2 und 4:0 schickte Katnawatos den Dortmunder deutlich nach Hause und sah sich anschließend Leipzigs dänischem Wunderkind gegenüber, das in der eChampions League mächtig für Furore gesorgt hatte.

FGS geht in die heiße Phase

Gegen den Leipziger war dann auch Schluss für Kölns Starspieler. Zu offensivstark agierte Vejrgang und sicherte sich ein 8:2 (3:1, 5:1). Es war das nächste Erfolgskapitel in der starken Spielzeit des Dänen, der auf dem Weg ins Viertelfinale anschließend auch noch eine private Rechnung beglich: In der eCL noch unterlegen, gewann 'RBLZ_Vejrgang' das neuerliche Aufeinandertreffen mit Francesco 'Obrun2022' Tagliafierro in einem packenden wie hochklassigen Match mit 3:2 und 3:3. Eine Runde darauf musste er sich dann dem späteren Champion geschlagen geben. 

Dennoch haben Vejrgang und Mitspieler Gültekin nach dem vierten Qualifier beste Chancen auf die Play-offs zum FeWC 2023 - wie auch Rostocks Levy Finn 'levyfinn' Rieck, der bis ins Achtelfinale vordrang und dort am Schweden Oliver 'OliBoli' Uttgren scheiterte. "Stehe jetzt bei 740 Punkten und es ist nur noch ein Qualifier. Play-offs damit zum Greifen nah", hielt Rieck nicht mit seiner Begeisterung hinter dem Berg. 

Wer es endgültig zu den FeWC-Play-offs schafft, entscheidet sich Ende Mai. Am 27. und 28. Mai wird der fünfte und letzte Qualifier der FIFA Global Series ausgetragen. 

mja

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