Europa League

Immer wieder Ferguson: Duelle zwischen Barça und ManUnited

Erstes Aufeinandertreffen in der Europa League

Fergusons Durchbruch und Messi gegen CR7: Große Duelle zwischen Barça und United

Der FC Barcelona ließ Sir Alex Ferguson die unterschiedlichsten Gefühlswelten durchleben.

Der FC Barcelona ließ Sir Alex Ferguson die unterschiedlichsten Gefühlswelten durchleben. imago images (3)

1984: Nie war Old Trafford lauter

Fast zwei Jahrzehnte war Uniteds letzte Meisterschaft schon her und der Trainer hieß noch Ron Atkinson, als Manchester im Viertelfinale des Europapokals der Pokalsieger 1983/84 erstmals in großem Rahmen auf den FC Barcelona traf. Bei den favorisierten Katalanen spielte damals nicht nur Bernd Schuster, sondern auf der Zielgeraden seiner turbulenten Barça-Zeit auch der große Diego Maradona.

Nachdem der FCB das Hinspiel im Camp Nou mit 2:0 gewonnen hatte, reiste die technisch klar überlegene Mannschaft zuversichtlich auf die Insel - wo Barcelona ein Tollhaus erwartete. Vor frenetischem Publikum wuchs besonders Uniteds Kapitän Bryan Robson mit zwei Toren beim 3:0-Comeback-Sieg über sich hinaus. Bis heute beschwören viele United-Fans, dass das Old Trafford nie lauter gewesen sei als an diesem geschichtsträchtigen Abend gegen Barça.

1991: Ferguson lernt das Siegen

Erfolgreiche Zeiten werden bei Manchester United vor allem mit einem Namen in Verbindung gebracht: Sir Alex Ferguson. In seinen ersten drei Jahren im Klub, zwischen 1986 und 1989, war der Schotte allerdings erfolglos und immer wieder ziemlich umstritten gewesen. Mehrmals soll Ferguson dem Rauswurf nur gerade so entgangen sein.

Erst 1990 fuhr der spätere "Sir" mit dem FA Cup den ersten Titel ein, der United im Folgejahr für den Europapokal der Pokalsieger qualifizierte. Hier schafften es die Red Devils bis ins Endspiel gegen Johan Cruyffs Barça, das damals gerade am Anfang seiner großen Dominanz stand.

In der ersten Hälfte wurden Fergusons Mannen entsprechend vorgeführt, doch nach der Pause gelang es dem Schotten mit seiner Mannschaft, das Ruder herumzureißen. Ex-Barça-Angreifer Mark Hughes besorgte Uniteds zwei Tore zum umjubelten 2:1-Sieg - und im Old Trafford fing man fortan an, auch die großen Titel zu gewinnen.

1998: Zweimal Spektakel in der Todesgruppe

In der Champions-League-Saison 1998/99 gab es eine waschechte Todesgruppe: FC Bayern München, Manchester United, FC Barcelona. Vor allem die Duelle zwischen United und Barça hatten es in sich. Red Devils und Katalanen trennten sich in beiden Gruppenspielen 3:3, das zweite Duell im Camp Nou lieferte Highlights en masse.

Manchester United, FC Barcelona

Gary Neville (li.) kann nur zuschauen: Gleich setzt Rivaldo zum Fallrückzieher an. imago images/Shutterstock

FCB-Stürmer Sonny Anderson traf schon in der ersten Minute, ehe Uniteds Sturmduo Andy Cole und Dwight Yorke die Defensive der Blaugrana mit mehreren Doppelpässen auseinandernahm. Der kommende Weltfußballer Rivaldo setzte dem Wahnsinn mit einem Freistoß- und einem Fallrückzieher-Tor schließlich die Krone auf.

Am Ende traf es den FC Barcelona, der die Todesgruppe nicht überstand und der im Finale im eigenen Stadion den Bayern und United nur zuschauen konnte. Auf höchst dramatische Weise triumphierten die Red Devils ausgerechnet im Camp Nou - nach 31 Jahren Abstinenz auf Europas Thron.

2008 und 2009: Messi gegen CR7

Vor inzwischen 15 Jahren zählten beide Vereine zum Besten, was die Fußballwelt zu bieten hatte. Im Champions-League-Halbfinale 2008 kam es dabei zum ersten Aufeinandertreffen der beiden Ausnahmespieler Lionel Messi und Cristiano Ronaldo.

United und CR7 hatten, obwohl der Portugiese einen Elfmeter verschoss, 2008 dank eines Fernschuss-Krachers von Paul Scholes das bessere Ende für sich - und gewannen anschließend auch das Finale. Im Endspiel ein Jahr später bekam es Manchester erneut mit Barcelona zu tun, das inzwischen von Pep Guardiola trainiert wurde. Die revolutionäre "Tiki Taka"-Mannschaft um Messi setzte sich beim Wiedersehen durch, der kleine Argentinier besorgte ausgerechnet per Kopfball-Tor den 2:0-Endstand.

FC Barcelona gegen Manchester United

2011: Fergusons Lehrstunde

Cristiano Ronaldo spielte bereits für Real Madrid, als es zwei Jahre nach dem Finale von 2009 erneut zum CL-Endspiel zwischen dem FC Barcelona und Manchester United kam. Erneut lautete das Duell an der Seitenlinie Guardiola gegen Ferguson, der wohl die Lehrstunde seines Lebens erhielt.

Die spielstarken Katalanen setzten sich, diesmal mit 3:1, erneut klar durch und rangen der schottischen Trainerlegende im Anschluss ein gewaltiges Kompliment ab: "Das ist die beste Mannschaft, auf die ich je getroffen bin", schwärmte Ferguson anerkennend. Ein weiteres Mal sollte er es mit dem FC Barcelona, gegen den seine große United-Karriere einst so richtig Fahrt aufgenommen hatte, nicht mehr zu tun bekommen.

Niklas Baumgart

13 verschiedene Klubs, zwei deutsche: Alle Champions-League-Sieger seit 1993