Fenin, der sich im Oktober bei einem Fenstersturz eine Hirnblutung zuzog und sich zu seinen Depressionen bekannte, wird hauptsächlich Trainingsläufe sowie ein individuelles Programm bestreiten. Wettkampftypisches Training kommt für den 24-Jährigen noch nicht in Frage: "Martin muss langsam rangehen, niemand darf da einen Zeitplan aufstellen - das wäre ganz gefährlich", sagte Bommer dem kicker.
Eine Integration ins Mannschaftstraining macht Bommer denn auch vom grünen Licht der Ärzte abhängig. Fenin brennt auf der einen Seite zwar vor Ehrgeiz und will, wenn irgendwie möglich, noch in dieser Saison wieder eingreifen. Auf der anderen Seite bleibt er auch realistisch: "Aber ich muss Geduld haben, darf nicht den vierten Schritt vor dem zweiten machen", so der Stürmer. "Zunächst bin ich froh, überhaupt wieder Sport treiben zu können."
Martin Fenin spielte von 2008 bis 2011 für Eintracht Frankfurt, vor dieser Saison wechselte er zu Energie Cottbus. Für die Hessen erzielte er in 89 Bundesligapartien 14 Tore, für Energie kam er bisher fünfmal zum Einsatz.
Batres stellt sich vor
Unterdessen sondiert Energie Cottbus weiter den Markt nach Offensivspielern. Einen Kandidaten konnte Bommer am Montagmorgen beim Training begrüßen. Roberto Batres wird in den kommenden Tagen auf Herz und Nieren geprüft. Der spanische Mittelfeldspieler wurde bei Atletico Madrid ausgebildet, konnte sich bei den Rojiblancos aber nicht durchsetzen.
Meistens kam er nur in der B-Mannschaft Atleticos zum Einsatz, auch bei anderen Vereinen suchte er bereits sein Glück. Zuletzt war er an den Zweitligisten CD Alcoyano ausgeliehen.
Der 26-Jährige reiste auf eigene Initiative und Kosten in die Türkei und hat nun zwei Tage Zeit, Bommer von seinen Fähigkeiten zu überzeugen. "Wie er Bälle erobert, behauptet und verteilt, ist schon sehenswert. Ich will ihn mir aber noch bei weiteren Einheiten anschauen", fasste Bommer ein erstes Urteil zusammen.
Ansonsten läuft es bei ruhigem Wetter und frühlingshaften Temperaturen für die Lausitzer planmäßig. Am Montag verzichteten Leonardo Bittencourt, Dennis Sörensen sowie Markus Brzenska auf das Training mit den Kollegen. Reine Vorsichtsmaßnahmen, zu Sorgen gibt keiner aus dem Trio Anlass. Die drei blieben im Hotel - dessen Name "Titanic" nicht als Omen verstanden werden soll - und spulten ihre Kilometer auf dem Fahrrad-Ergometer ab.