Tennis

Federer stürzt den Riesen - Azarenka eilt weiter

Wozniacki-Aus - Murray und Serena glatt durch

Federer stürzt den Riesen - Azarenka eilt weiter

Viertelfinale! Victoria Azarenka hatte mit Elena Vesnina keine Mühe.

Viertelfinale! Victoria Azarenka hatte mit Elena Vesnina keine Mühe. Getty Images

Nach ihrem Dreisatzkampf in Runde drei lief es für Azarenka am Montag in Melbourne wieder rund. Die Weißrussin gestattete ihrer Rivalin Vesnina pro Durchgang genau einen Spielgewinn und riss nach 57 Minuten jubelnd die Arme hoch.

Auf dem Weg zur Titelverteidigung sahen 15.000 Zuschauer in der Rod-Laver-Arena einen ungefährdeten Favoritensieg der 23-Jährigen, die nun am Mittwoch auf Svetlana Kusnetsova (wie Vesnina ebenfalls aus Russland) trifft. Die einstige French-Open- (2009) und US-Open-Gewinnerin (2004) besiegte in einem hochklassigen Achtelfinale die ehemalige Nummer eins Caroline Wozniacki (Dänemark) in 2:28 Stunden mit 6:2, 2:6. 7:5 und ist auf dem besten Weg zu ihrer früheren Topform.

Vor sechs Jahren war die Azarenka-Herausfordererin bereits einmal die Nummer zwei der Welt, eine Knieverletzung in der vergangenen Saison ließ sie bis auf Platz 75 des Rankings abstürzen. Und ausgerechnet nach der schweren Blessur wird der "Happy Slam" vielleicht nun doch noch ihr Freund. Zuvor war Kuznetsova Down Under noch nie über das Viertelfinale hinausgekommen.

Zu ihrem bislang eingespielten Preisgeld von 16,6 Millionen Dollar kann die 27-Jährige in wenigen Tagen jedenfalls wieder eine stattliche Summe hinzuzählen.

Jede Menge Frust herrschte indes bei Wozniacki vor. Die Freundin von Golfstar Rory McIlroy (Nordirland), der am Freitag beim Turnier in Abu Dhabi schon am Cut gescheitert war, hatte vor einem Jahr beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres ihre Führung in der Weltrangliste verloren und wird derzeit nur noch an Nummer zehn notiert.

Ganz oben thront Azarenka, die 2012 in Melbourne ihren ersten und bislang einzigen Major-Titel gewonnen hatte. Sie muss mindestens ins Endspiel kommen, um eine Chance auf den Verbleib an der Spitze zu haben. Ihre Rivalinnen im Kampf um den Platz an der Sonne: Die superstarken Serena Williams (15 Grand-Slam-Triumphe) und Maria Sharapova, die im Vorjahr Azarenka unterlag.

Williams zog derweil am Montagabend (Ortszeit) ohne Mühe ins Viertelfinale ein. Die Weltranglisten-Dritte deklassierte die Russin Maria Kirilenko mit 6:2, 6:0 und trifft nun auf ihre 19 Jahre alte Landsfrau Sloane Stephens. 57 Minuten dauerte der Spaß.

Chardy und Tsonga unter den letzten Acht - Murray macht kurzen Prozess

Bei den Herren zogen mit Jeremy Chardy und Jo-Wilfried Tsonga zwei Franzosen ins Viertelfinale ein. Ersterer (ATP-36.) ist ungesetzt und gewann gegen den Südtiroler Andreas Seppi nach Auftaktsatzverlust in vier Durchgängen, Tsonga (Nr. 7) schaltete seinen Landsmann Richard Gasquet (9) ebenfalls in vier Sätzen aus.

Auch Andy Murray steht im Viertelfinale der mit 31,1 Millionen Dollar dotierten Veranstaltung. Der britische US-Open-Sieger bezwang Gilles Simon (Frankreich/Nr. 14) in der Hisense Arena von Melbourne mit 6:3, 6:1, 6:3 und benötigte dafür nur 95 Minuten. Murray hat sein drittes Melbourne-Finale nach 2010 und 2011 im Visier. Im Match um den Sprung ins Halbfinale trifft er am Mittwoch auf Chardy, der Viertelfinal-Premiere bei einem Grand-Slam-Event feiert.

Roger Federer

Mit Eleganz ins Viertelfinale: Roger Federer. Getty Images

Federer kontert Raonics größte Stärke

Im Spätspiel wurde der Tsonga-Kontrahent ermittelt. Und Roger Federer ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass es sich dabei um ihn handeln wird. Gegen Kohlschreiber-Bezwinger und Ass-Spezialist Milos Raonic aus Kanada fuhr der Schweizer Weltranglistenzweite einen souveränen 6:4, 7:6 (7:4), 6:2-Sieg ein. Federer machte fast keine Fehler und beraubte Raonic mit überragenden Returns seiner größten Stärke. Im Schnitt servierte der 1,96-Meter-Hüne übrigens mit 207 km/h - zum Vergleich: Dieser Wert entsprach exakt Federers schnellstem Aufschlag. Der sechste Melbourne-Titel bleibt für den "Maestro" in Reichweite. Und dass er nebenbei nach Bernard Tomic das nächste junge Toptalent locker aus dem Weg räumte, dürfte dem 31-Jährigen auch gefallen haben.

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