Bundesliga

FCA: Solide Zahlen, aber ein hoher Verlust in Aussicht

TV-Einnahmen sinken in der laufenden Saison deutlich

FCA: Solide Zahlen, aber ein hoher Verlust in Aussicht

Die Mitgliederversammlung fand im Stadion statt.

Die Mitgliederversammlung fand im Stadion statt. imago images/Krieger

Weil die Mitgliederversammlung 2020 wegen der Corona-Pandemie nicht stattgefunden hatte, präsentierte Geschäftsführer Michael Ströll am Dienstagabend die Zahlen für die beiden zurückliegenden Geschäftsjahren. Trotz Umsatzeinbußen in Höhe von 35 Millionen Euro seit März 2020 hat der FCA solide Finanzen vorzuweisen.

Die Saison 2019/2020 schlossen die Augsburger - trotz fünf Heimspielen ohne Zuschauer im Endspurt - mit einem Rekordumsatz von 98,586 Millionen Euro und einem kleinen Überschuss von 0,933 Millionen Euro ab. In der Spielzeit 2020/21 - in der nur ein Heimspiel vor Zuschauern ausgetragen werden konnte - ging der Umsatz um fast 20 Prozent auf 80,986 Millionen Euro zurück, am Ende stand aber nur ein kleiner Verlust in Höhe von 0,774 Millionen Euro.

"Den Weg der wirtschaftlichen Vernunft weitergehen und nicht verlassen"

Die Ergebnisse sind vor allem dann beachtlich, wenn man bedenkt, dass viele andere Bundesligaklubs die entsprechenden Spielzeiten mit deutlichen Verlusten im zweistelligen Millionenbereich abgeschlossen haben. Für 2019/20 könne der FCA "das drittbeste Ergebnis der gesamten Bundesliga" ausweisen, betonte Ströll vor den Mitgliedern auf der Gegentribüne der WWK-Arena. "Die Krise hat auch uns getroffen, aber nicht so stark wie andere, weil wir eine andere Stabilität vorweisen können." Der FCA werde "den Weg der wirtschaftlichen Vernunft weitergehen und nicht verlassen", kündigte Ströll an und mahnte mit Blick auf die Zukunft: "Die Corona-Pandemie ist nicht vorbei. Wir spüren auch jetzt und zukünftig die Auswirkungen."

Zweistelliger Millionenverlust in 2021/22

Der Finanzchef prognostiziert für die laufende Saison ein deutlich negatives Ergebnis: "Wir planen mit einem niedrigen zweistelligen Millionenverlust in 2021/22." Und das, obwohl Rekorderlöse in den Bereichen Marketing und Sponsoring zu erwarten seien. Jedoch stünden dem FCA 20 Prozent weniger an Fernsehgeldern zur Verfügung als in der Vergangenheit. Der Einbruch erklärt sich durch den neuen, niedriger dotierten TV-Vertrag in Verbindung mit einem Absinken des FCA in der sportlichen Fünfjahreswertung. Die TV-Einnahmen machten 2020/21 mit 52,371 Millionen Euro deutlich mehr als 60 Prozent des Gesamtumsatzes der ausgegliederten Profi KGaA aus und sind die mit Abstand wichtigste Geldquelle.

David Bernreuther