Bundesliga

FC will Portos Organisator: Was geht bei Paulo Assuncao?

Köln: Brasilianer kann für geringe Ablöse wechseln

FC will Portos Organisator: Was geht bei Paulo Assuncao?

Paulo Assuncao (Porto, li.) gegen Schalkes Kuranyi

Bald ein Duell in der Bundesliga? Paulo Assuncao (Porto, li.) und Schalkes Kuranyi trafen sich im März in der Champions League. imago

Auf den ersten Blick erscheint der Deal unrealistisch: Assuncao ist beim FC Porto Leistungsträger, absolvierte in dieser Saison 26 von 30 Ligaspielen und stand in der Champions League in allen acht Partien Portos in der Startelf, so auch bei den Achtelfinalspielen gegen Schalke 04 (0:1, 1:4 i.E.; jeweils kicker-Note 3). Assuncao ist laut kicker-Korrespondent José Martins in Portugals Liga "einer der Besten im defensiven Mittelfeld".

Doch wie soll da der 1.FC Köln Chancen haben, der laut der portugiesischen Fachzeitschrift A Bola wie Valencia, Arsenal und Atletico Madrid zu den Interessenten an dem Brasilianer gehört?

Der Hintergrund ist folgender: Assuncao beruft sich auf das Webster-Urteil. Dieses erlaubt es einem Spieler, seinen Vertrag nach einer Laufzeit von drei Jahren (bis zum 28.Lebensjahr) bzw. zwei Jahren (nach dem 28.Lebensjahr) aufzulösen. Als Ablöse wird dann nur das letzte Jahresgehalt fällig, in Assuncaos Fall etwa 650000 Euro. Kürzlich schien der Wechsel Assuncaos zu Atletico Madrid noch beschlossene Sache, doch mittlerweile gelten die Verhandlungen als festgefahren. Angeblich forderte Assuncao ein Netto-Gehalt von 1,2 Millionen Euro!

Die Kölner Chance könnte nun die sein, dass sich angeblich auch Benfica Lissabon gerne die Dienste des zweikampfstarken und spielintelligenten Organisators sichern will. Allerdings gilt das Webster-Urteil nicht für einen Transfer innerhalb der selben Liga. Assuncao müsste also mindestens sechs Monate außerhalb Portugals spielen, um zu Benfica wechseln zu können. Und der FC würde dem nicht spektakulär, aber sehr effektiv spielenden Sechser eine kurze Vertragslaufzeit oder eine Ausstiegsklausel eher zugestehen als die anderen Interessenten. Dennoch: Als gut sind die FC-Chancen auf den verlässlichen Defensivmann wohl nicht einzustufen, nach dem Gusto von Trainer Christoph Daum wäre der Hochkaräter aber allemal.

Stephan von Nocks