Kölns Coach Uwe Koschinat veränderte seine Mannschaft nach der 0:1-Niederlage bei Preußen Münster auf drei Positionen: Flottmann, Kessel und Rahn (nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre) kamen für Engelman, Bisanovic und Oliveira Souza in die Startelf.
Auch Erfurts Trainer Christian Preußer tauschte nach der 0:4-Niederlage gegen Arminia Bielefeld dreimal Personal: Odak, Czichos und Bichler spielten anstelle von Eichmeier, Wiegel und Brandstetter.
Nach der Niederlage in Münster konnte Fortuna gegen Erfurt einen großen Schritt zum Klassenerhalt machen - bei Schützenhilfe (Mainz durfte gegen Großaspach nicht gewinnen) wäre er ihnen sogar nicht mehr zu nehmen. Doch dafür mussten gegen die Thüringer erst einmal ein Dreier her. Nach verhaltenem Beginn beider Teams konnte die Koschinat-Elf die erste gefährliche Torannäherung verbuchen, Rahn erreichte eine hohe Hereingabe von Bender aber nur knapp (10.). Das Spielgeschehen gestaltete sich in der Anfangsphase ausgeglichen, die Hausherren zeigten sich einen Tick bemühter, das Heft in die Hand zu nehmen. Dementsprechend gehörte der Fortuna auch die nächste Großchance, als Kialka plötzlich vor RWE-Schlussmann Klewin auftauchte, diesen aber nicht überwinden konnte (14.). Auf der anderen Seite machten es die Gäste quasi im Gegenzug besser: Kammlott wurde mit einem langen Ball freigespielt, behielt im Eins-gegen-eins gegen Kölns Torwart Poggenborg die Nerven und schob zum 1:0 für Erfurt ein.
Koschinats Wechsel zeigen Wirkung
Obwohl sich die Rheinländer nach dem Rückstand keineswegs geschockt zeigten, fehlte es im Angriff an den nötigen Ideen. Torchancen waren folglich Mangelware. Auch den Gästen fiel im Spiel nach vorne sehr wenig ein, doch zeigten sie sich in ihrer Chancenauswertung effektiver: Nach einer Flanke von der rechten Seite landete die Kugel nach einer Fehlerkette der Kölner Hintermannschaft im Gehäuse von Poggenborg (30.). Koschinat reagierte auf den Rückstand mit einem Doppelwechsel: Aydogmus und Glockner kamen für Kialka und Rahn (33.). Und Seine Elf wusste seinen Weckruf richtig aufzufassen. So sorgte Flottmann kurze Zeit später nach einer Standardsituation für den Anschlusstreffer (37.). Die Hausherren übernahmen in der Schlussphase des ersten Durchgangs immer mehr die Kontrolle und erzielten in Person von Hörnig nach einem Freistoß noch vor dem Halbzeitpfiff den 2:2-Ausgleich.
Der 34. Spieltag
Erfurt nur noch zu zehnt
Fortuna nahm den Schwung aus dem Ende der ersten 45 Minuten auch mit in die zweite Hälfte, spielte druckvoll nach vorne und ließ Erfurt kaum an den Ball kommen. RWE konnte die frei aufspielende Koschinat-Elf oft nur mit unfairen Mitteln stoppen - der mit Gelb vorgewarnte Odak musste nach einem erneuten Foul mit der Ampelkarte vorzeitig vom Platz (49.). Der Platzverweis spielte den Rheinländern freilich in die Karten, die in dieser Phase des Spiels auf die Führung drängten. Nach einem Abwehr-Chaos infolge eines Eckballs ergaben sich der Fortuna gleich mehrere Chancen (53.). Das Tempo ließ nach rund einer Stunde etwas nach, RWE probierte es in Unterzahl häufig mit langen Ballen, Köln fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss: Erfurts Keeper Klewin schnappte Dahmani im Strafraum den Ball von den Füßen und verhinderte die Hereingabe aus aussichtsreicher Position (65.). Nur zwei Minuten später tauchte die Fortuna erneut gefährlich vor dem Gäste-Tor auf, doch der Eckball brachte letztlich nichts ein.
Das Niveau verflachte in der Schlussphase, Köln fiel im Spiel nach vorne zu wenig ein. Sie operierten entweder mit Standardsituationen oder Schüssen aus der Ferne. In der letzten Spielminute ergab sich allerdings noch einmal eine gute Gelegenheit auf das 3:2. Aydogmus pfefferte den Ball per Direktabnahme an den Querbalken, im Nachschuss rettete Klewin den Punkt für die Gäste (90+1).
Köln gastiert am Samstag (14 Uhr) bei Holstein Kiel. Erfurt empfängt am Sonntag (14 Uhr) den MSV Duisburg.