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Bayern News | Tuchel hadert und lässt Pressekonferenz sausen

Bayern-Coach nimmt trotz Niederlage Positives mit

"Extrem viel gegen uns gelaufen": Tuchel hadert - und lässt Pressekonferenz sausen

Thomas Tuchel steckt mit dem FC Bayern in einer Krise.

Thomas Tuchel steckt mit dem FC Bayern in einer Krise. picture alliance/dpa

Eine Sache war Thomas Tuchel am Ende noch mal ganz wichtig hervorzuheben: "Wenn wir das gleiche Spiel nochmal spielen, haben wir eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass wir es gewinnen", sagte Bayerns Cheftrainer gegen Ende seines Interviews bei DAZN, das er schon mit dem Verweis auf den Expected-Goals-Wert von 3,4 (xG) begonnen hatte. Natürlich sei er enttäuscht, jedoch vom Ergebnis, nicht wie zuletzt von der Leistung einzelner Spieler. "Das Wie ist entscheidend. Das Wie war heute ok. Es war extrem unglücklich", bewertete Tuchel die 2:3-Niederlage in Bochum, die er so gar nicht in eine Reihe mit den Tiefschlägen in Leverkusen (0:3) und Rom (0:1) stellen wollte.

Spielbericht

Anders als Leon Goretzka, der angesichts der Misere der letzten Wochen von einem nicht enden wollenden Horrorfilm sprach, hatte Tuchel viele positive Dinge erkannt, gerade gemessen an den Bedingungen und dem Gegner, dem man ja schließlich auch Respekt zollen müsse. "Es ist extrem viel gegen uns gelaufen", so Tuchel. "Wir haben vier, fünf, sechs hochkarätige Chancen. Wir sind aus dem Nichts in Rückstand geraten, haben nie aufgehört" - auch und gerade in Unterzahl.

In die war sein Team geraten, weil Dayot Upamecano nur wenige Tage nach seinem Feldverweis in der Champions League auch gegen Bochum vom Platz musste. Diesmal sah der Franzose Gelb-Rot, weil er Keven Schlotterbeck im Luftduell mit dem Ellbogen erwischt hatte (Tuchel: "Es ist kein Schlag, eine Sprungbewegung, er macht sich breit"). 

Einer der vielen kleinen Bausteine, die am Ende die dritte Pflichtspielniederlage der Bayern besiegelte - so wie die Vielzahl an hochkarätigen Chancen, die die Bayern bis in die Nachspielzeit ungenutzt ließen. "Wir haben nie aufgehört, auch nie aufgehört, daran zu glauben", so Tuchel, verbunden mit der Hoffnung, dass das Pendel in den entscheidenden Momenten schon im kommenden Punktspiel gegen Leipzig dann wieder zugunsten der Bayern ausschlagen werde.

Dass er dann auch wirklich noch Trainer des FC Bayern ist, machte er deutlich. Öffentliche Rückendeckung bekam Tuchel zumindest unmittelbar nach dem Spiel in Bochum allerdings nicht. Von den Verantwortlichen war keiner bereit, sich vor laufenden TV-Kameras zu äußern. Vielleicht aber auch, weil es der Münchner Tross relativ eilig hatte, das Stadion an der Castroper Straße zu verlassen. Noch am Abend ging der Rückflug - weshalb Tuchel dann auch nicht für die eigentlich obligatorische Pressekonferenz zur Verfügung stand. 

Eine Frage hatte er allerdings noch im Interview am Spielfeldrand beantwortet. Wird der FC Bayern angesichts von nun acht Punkten Rückstand auf Leverkusen noch deutscher Meister? "Jetzt gerade ist es nicht so realistisch", räumte Tuchel ein, erinnerte aber an das knappe Finale der vergangenen Spielzeit. "Wir haben letzte Saison bis zum Schluss dran geglaubt und sind belohnt worden." Einzige Voraussetzung: "dass wir in die Spur finden."

pau

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