eSport

eSport-Gemeinnützigkeit "bis Ende des Jahres technisch umzusetzen"

Debatt(l)e Royale auf der gamescom 2023

eSport endlich gemeinnützig? "Bis Ende des Jahres können wir das technisch umsetzen"

Bis Ende des Jahres soll der eSport gemeinnützig werden, so Bijan Djir-Sarai auf der gamescom in Köln.

Bis Ende des Jahres soll der eSport gemeinnützig werden, so Bijan Djir-Sarai auf der gamescom in Köln. Koelnmesse GmbH / Oliver Wachenfeld

Bei der Debatt(l)e Royale 2023 auf der gamescom erinnert sich FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai zurück. 2022 hatte er bezüglich der Gemeinnützigkeit für den eSport verlautbart: "Wenn wir uns nächstes Jahr treffen, dann ist das Thema geregelt."

Knapp 365 Tage später sieht das anders aus, wieder wurde das Thema in der Politik verschoben. Djir-Sarai scherzte: "Wie gehe ich mit den Aussagen von damals um? Vielleicht komme ich nächstes Jahr nicht." Doch nach dem Spaß folgte der Ernst und ein Knüller. "Wir sind jetzt so weit, was die Abstimmungen zwischen den Ministerien betrifft, dass wir das Ende des Jahres technisch umsetzen können", verkündete der 47-Jährige.

Ich gehe davon aus, dass das noch in diesem Jahr finalisiert wird.

Bijan Djir-Sarai, FDP-Generalsekretär

"Wir haben das Ganze ja schon im Koalitionsvertrag miteinander vereinbart, dass die Gemeinnützigkeit kommen muss und kommen sollte. Es geht nicht nur um wirtschaftliche und steuerpolitische Fragen, es geht auch um Anerkennung und Respekt", erläuterte der Politiker gegenüber kicker eSport. "Wenn wir der Dynamik der Branche gerecht werden wollen, müssen wir das endlich nicht nur anerkennen, sondern auch konkretisieren." Was das angeht, will sich Djir-Sarai zwar nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Aber: "So wie mir die Fachpolitiker berichten, ist das jetzt schon sehr konkret auf dem Papier. Ich gehe davon aus, dass das noch in diesem Jahr finalisiert wird."

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Sinnvoll sei für den FDP-Generalsekretär, dass alle eSport-Titel berücksichtigt werden. "Wir sollten kein Instrument schaffen, um zusätzliche Bürokratie zu erzeugen", so Dijr-Sarai. Dementsprechend gehe er auch nicht davon aus, "in der Lage zu sein, überhaupt eine Differenzierung vorzunehmen."

Dass der eSport gemeinnützig werden muss, meinte auch die Berliner SPD-Landesvorsitzende Franziska Giffey im Gespräch mit kicker eSport: "Ich bin der Überzeugung, dass es richtig ist, das zu machen. Und ich hoffe sehr, dass das gelingt." Sie sehe darin auch einen "zusätzlichen Rückenwind für den eSport-Standort Berlin". Schon in der Vergangenheit betonte sie, die Hauptstadt zum deutschen Gaming-Standort Nummer eins zu machen.

Es muss ein Auftrag an die Politik sein, das heute hier noch mal Gesagte auch zu tun.

Felix Falk, Geschäftsführer game e.V.

Weniger euphorisch bezüglich der Ankündigung Djir-Sarais zeigte sich Felix Falk, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Games-Branche e.V. Ein Stein vom Herzen falle ihm erst, "wenn es dann wirklich so weit ist. Es muss ein Auftrag an die Politik sein, das heute hier noch mal Gesagte auch zu tun. Ich habe hinter den Kulissen schon gehört, dass es ganz gut aussieht. Aber ich glaube es erst, wenn es so weit ist". Unabhängig vom Zeitpunkt ist Falk dennoch optimistisch. Dass der eSport gemeinnützig wird, könne nur "eine Frage der Zeit" sein. Möglicherweise schon Ende diesen Jahres.

Damit würde das Warten auf der langen Bank ein Ende finden. Auch der eSport-Bund Deutschland sah sich immer wieder Kritik ausgeliefert. Zuletzt stellte eine Expertengruppe mit namenhaften Personen aus der eSport-Szene in einem Visionspapier Forderungen und Absichten vor, den eSport in Deutschland vorantreiben.

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