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ESLM LoL: Mysterious Monkeys sind zurück

MM bezwingt Euronics Gaming im Finale

ESLM LoL: Mysterious Monkeys sind zurück

Zum ersten Mal seit Winter 2015 sind Mysterious Monkeys deutscher Meister.

Zum ersten Mal seit Winter 2015 sind Mysterious Monkeys deutscher Meister. kicker eSport

Es ist fast zwei Jahre her, dass Mysterious Monkeys (MM) zuletzt die Trophäe der ESL Meisterschaft in den Händen hielt. Im Winter 2015 bezwangen sie TTD eSports und holten sich so den Titel, seitdem wollte es aber einfach nicht mehr klappen – zumindest bis jetzt. Gemeinsam mit Alternate aTTaX, Euronics Gaming, und Aequilibritas eSports (AEQ) stand die Mannschaft nun im Finale der ESLM-Frühlingssaison. Drei bis sechs Stunden trainierte das Team täglich auf dieses Wochenende hin und zeigte dies auch im ersten Halbfinale gegen AEQ. Der neu eingekaufte MM-Midlaner Felix 'Abbedagge' Braun lieferte eine Glanzleistung ab, indem er sich einen Gegner nach dem anderen schnappte und seiner Mannschaft so einen Vorteil erspielte. Den wussten die Monkeys auch zu nutzen und nach nicht einmal 37 Minuten stand es 1:0. So richtig konnte AEQ nicht mit der Situation umgehen, was in einem katastrophalen zweiten Spiel resultierte. Schon in der Laningphase erwirtschaftete sich MM einen Goldvorteil von 5.000 – einen Vorsprung, den AEQ nicht mehr einholen konnte. Es dauerte noch weitere 22 Minuten, dann fiel der Nexus von AEQ erneut. Mysterious Monkeys hatte es geschafft, sie standen im Finale der ESL Meisterschaft.

Kampf der Rivalen

Konzentration im Halbfinale: Euronics Gaming eliminieren Alternate aTTaX.

Konzentration im Halbfinale: Euronics Gaming eliminieren Alternate aTTaX. kicker eSport

Im zweiten Halbfinale kam es zum Aufeinandertreffen der zwei größten Rivalen der Frühlingssaison. Alternate aTTaX (ATN), die in der Szene als Favoriten gehandelt wurden, mussten sich gegen die Veteranen von Euronics Gaming (ESG) beweisen. ATN führte zwar einige vielversprechende Aktionen durch, dennoch gewann ESG letztlich Spiel eins. Immer wieder machte Alternate aTTaX Fehler, die, wie Caster Maxim es nannte, "auf diesem Level nicht passieren dürften". Die Mannschaft spielte sich am Ende selbst ins Aus. Die enttäuschende 0:2-Niederlage erklärte ATN-Coach Danusch 'Arvindir' Fischer uns so: "Wir kamen mit der Favoritenrolle einfach nicht klar. Wir gingen mit der Einstellung da rein, dass wir das gewinnen müssen und haben uns selbst enormen Druck gemacht." Das Finale stand damit fest: Euronics Gaming gegen Mysterious Monkeys.

Erwartungslos

Während sich Alternate aTTaX selbst zu sehr unter Druck setzte, rechneten die beiden tatsächlichen Finalisten nicht damit, überhaupt so weit zu kommen. "Wir wussten zwar von Anfang an, dass wir gute Chancen haben, aber nach den Resultaten im Training habe ich es mir nicht wirklich vorstellen können", gesteht uns Mysterious Monkeys-Midlaner 'Abbedagge'. Auch ESG-Midlaner Frederik 'noway4u' Hinteregger hatte es "nicht wirklich erwartet", weswegen sich die Mannschaft nur auf das Halbfinale vorbereitete.

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Im Überraschungsfinale konnte sich Euronics Gaming dann einen frühen Vorteil erspielen. Mysterious Monkeys hingegen ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Sie bestraften geschickt die Fehler von Euronics Gaming. Diese präsentierten sich plötzlich offensiv schwach und besiegelten so ihr eigenes Schicksal in der ersten Partie. 'Abbedagge' nahm sein Team auf die Schultern, teilte den meisten Schaden in der Partie aus und sicherte MM so das 1:0. Auch in der zweiten Finalpartie konnte sich Euronics Gaming nicht fangen und wiederholte die Fehler aus der ersten Runde. Die Positionierung der Mannschaft war schwach, was sich die Affen zu Nutze machten. Als sie in der 30. Minute dann auch noch den Baron erlegten, war die Partie gelaufen: Mysterious Monkeys krönte sich selbst zum neuen deutschen Meister. 'Abbedagge' atmete erleichtert auf: "Ich freue mich natürlich sehr, dass wir gewonnen haben." Denn neben dem Pokal und den 12.000 Euro bekommt die Mannschaft außerdem einen Platz für das Qualifikationsturnier zur Challenger Series. Aber auch ESG ist mit dem Ergebnis vollkommen zufrieden, wie uns 'noway4u' erklärte. Zusammenbleiben werde die zweitplatzierte Mannschaft dennoch nicht, da sich die Mitglieder wieder auf das Streaming konzentrieren wollen.

Kristin Banse