Bundesliga

FC Augsburg - "Es ist nicht so, dass Gikiewicz in der Kabine keine Eier hat"

FCA-Keeper über Kritik und das Duell mit Ex-Klub Union

"Es ist nicht so, dass Gikiewicz in der Kabine keine Eier hat"

Spricht gerne mal Klartext: Rafal Gikiewicz.

Spricht gerne mal Klartext: Rafal Gikiewicz. imago images

Am Donnerstag sprach Gikiewicz in einer Medienrunde über ...

... die sportliche Situation nach der Hinrunde: "Aus meiner Sicht haben wir fünf, sechs Punkte zu wenig mit unserer Qualität. Wir haben keine schlechte Ausgangsposition, aber ab Samstag müssen wir uns fokussieren und Ergebnisse liefern, weil die anderen auch punkten. Ich bin sicher, dass wir den Klassenerhalt schaffen und mit unserer Qualität nach oben schauen können."

... das Spiel gegen Union: "Ich freue mich auf Union. Das klare Ziel ist der zweite Sieg gegen meinen Ex-Verein (nach dem 3:1 im Hinspiel, d. Red). Für mich ist es keine ganz große Überraschung, dass sie 28 Punkte haben. Schon in meinem ersten Jahr bei Union habe ich gesagt: Der beste Transfer ist Urs Fischer. Dazu haben sie mit Knoche und Kruse Spieler geholt, die der Mannschaft Ruhe am Ball geben. Union kann Fußball spielen und hat durch die Erfolge viel Selbstvertrauen. Aber sie sind ein Gegner auf unserem Level - und wir können sie schlagen."

... seine Aussagen nach dem Spiel in Bremen: "Für mich ist das Thema erledigt, wir haben das intern besprochen. Es ist nicht so, dass Gikiewicz nur draußen redet, aber in der Kabine keine Eier hat. Gegen Bayern haben wir eine Top-Reaktion gezeigt. Die erste Halbzeit war nicht so gut, aber dann hatten wir genug Aggressivität und Mut, wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Ich erwarte von meiner Mannschaft und mir, dass jedes Spiel für uns wie Krieg ist. Ich lache auch gerne, aber auf dem Platz musst du für deinen Verein und deine Mitspieler alles geben. Wir haben als Fußballer viele Privilegien, verdienen gutes Geld und können trotz Corona arbeiten. Da erwarte ich, dass wir auf dem Platz Spaß, Mut und Charakter zeigen."

... seinen Ärger nach dem 0:2 in Bremen: "Du musst in der Bundesliga einfach 90 oder 92 Minuten konzentriert bleiben. Wir hatten volle Kontrolle über das Spiel und verlieren einen Punkt durch zwei einfache Gegentore. Für uns ist jeder Punkt wie ein kleines Goldstück. Die müssen wir sammeln. Wenn du nur zwei Prozent nachlässt, dann nutzt der Gegner das und du verlierst."

... seine emotionale Art: "Ich war in den letzten 33 Jahren überall ab dem ersten Tag der gleiche Mensch. Das Wichtigste ist meine Leistung auf dem Platz, ich muss in erster Linie Bälle halten. Aber ich sage auch meine Meinung, in erster Linie intern, aber auch mal extern nach einem wichtigen Spiel wie gegen Bremen. Aus meiner Sicht war das keine große Kritik, sondern meine Meinung."

... die Stimmung in der Mannschaft: "Es ist alles in Ordnung. Jeder weiß, dass wir mehr geben und mehr Hunger haben müssen. Wir haben intensiv diskutiert, aber das ist völlig normal. Wir sitzen alle in einem Boot und wollen in dieselbe Richtung. Jeder muss seine Mitspieler pushen. Ohne die Hilfe und den Druck meiner Mitspieler kann ich nicht den nächsten Schritt nach vorne machen."

... seine Bindung zu Union: "Ich verfolge die Spiele interessiert und habe guten Kontakt zu vielen Spielern. Mit Torwarttrainer Michael Gspurning habe ich mich an Weihnachten zum Kaffeetrinken getroffen. Mein Herz hängt noch an Berlin. Ich denke zurück an zwei geile Saisons, diese Zeit vergesse ich nie in meinem Leben. Ich habe akzeptiert, dass sie mir keinen neuen Vertrag geben wollten. Der Wechsel nach Augsburg war eine gute Entscheidung und ein guter Schritt für meine Karriere. Ich bin einfach zufrieden und würde gerne noch ein paar Jahre bleiben."

Aufgezeichnet von David Bernreuther

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