Am Mittwochabend entschied das Präsidium und der fünfköpfige vorläufige Gläubigerausschuss, beim Amtsgericht einen Antrag auf Beendigung der Eigenverwaltung einzureichen. Das Gericht hat dem zugestimmt. Präsident Frank Nowag gab damit seine Befugnisse als Eigenverwalter ab und machte den Weg für ein "klassisches" Insolvenzverfahren frei. "Man hat sich für das klassische Insolvenzverfahren entschieden, weil wir in dieser kritischen Phase klare Strukturen und kurze Wege brauchen und keine Unstimmigkeiten", wird Insolvenzverwalter Reinhardt in einer Mitteilung des Klubs zitiert. Reinhard wird künftig die Geschäfte mit dem Präsidium führen und erhält Rückendeckung vom vorläufigen Gläubigerausschuss, dem unter anderem Erfurts Trainer Stefan Emmerling angehört.
"So sind wir optimal aufgestellt, um die Sanierung zu beginnen. Ziel ist es dabei, mit allen Beteiligten zusammenzuarbeiten, um eine gute Lösung für den Verein und für die Gläubiger zu erreichen. Wir wollen Rot-Weiß Erfurt wirtschaftlich wieder auf solide Füße stellen und sportlich in der nächsten Saison einen erfolgreichen Neustart in der vierten Liga hinlegen", betont Reinhardt, der als eine der ersten Maßnahmen die Auszahlung der Februar-Gehälter an den Mitarbeiter-Stab und die Spieler veranlasste. "Die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes, das die Löhne und Gehälter für drei weitere Monate sichert, ist in Vorbereitung", heißt es außerdem in der Vereinsmitteilung.
Reinhardt setzt auch auf die Fans
In den kommenden Tagen wird Reinhardt Gespräche mit allen Beteiligten führen, um die Grundpfeiler für eine finanziell gesunde Zukunft des Vereins zu erörtern. Klar sei dabei jedoch: "Ohne die finanzielle Unterstützung der Sponsoren wird es schwierig." Zudem erhofft sich der Anwalt "tatkräftige" Hilfe von den Anhängern des Drittliga-Gründungsmitglieds.