Regionalliga

Erfolgreiche OFC-Arbeit auf dem Acker

Nach Rauhut-Rot: Kassels Damm muss ins Tor

Erfolgreiche OFC-Arbeit auf dem Acker

Siegtreffer erzielt: Offenbachs Benjamin Pintol lässt sich feiern.

Siegtreffer erzielt: Offenbachs Benjamin Pintol lässt sich feiern. imago

Der Rückschlag kam früh: In der 18. Minute boten die Kickers den Gästen von Hessen Kassel reichlich Raum. Mike Feigenspan wurde auf dem linken Flügel auf die Reise geschickt, nach einem Haken und einem platzierten Abschluss ins kurze Eck lag der OFC 0:1 in Rückstand. Wie vor einer Woche bei der Niederlage gegen den FCS. Und wie davor beim schmerzhaften 1:4 beim Bahlinger SC.

Wie in Bahlingen gelang Martin Röser aber schnell der Ausgleich. Im Strafraum sprang das Leder auf, Röser war deutlich energischer als zwei Gegenspieler, gegen die er sich durchsetzte und den Ball aus kurzer Distanz auch am generell stark agierenden Kevin Rauhut im KSV-Tor vorbei ins Netz bugsierte (24.).

Der OFC blieb vor 5113 Zuschauer dran und verdiente sich insbesondere im zweiten Durchgang drei Punkte. Die stellte letztlich Benjamin Pintol sicher, der eine Freistoßhereingabe von Röser aus dem Halbfeld per Kopf exakt passend ins lange Eck verlängerte (75.). Mit der Führung im Rücken hätten die Offenbacher vorzeitig für klare Verhältnisse sorgen können, ließen aber gute Möglichkeiten aus. Die beste bot sich Pintol in der 89. Minute: Nachdem Rauhut Markus Müller im Strafraum von den Beinen geholt hatte, sah der Schlussmann folgerichtig Rot für die Notbremse. Da der KSV schon dreimal gewechselt hatte, musste ein Feldspieler ins Tor - Tobias Damm streifte sich Rauhuts Trikot über und musste direkt ins Elfmeterduell mit Pintol. Damm spekulierte, entschied sich für die von ihm gesehen linke untere Ecke und lag damit falsch - doch Pintol jagte das Leder hoch auf der anderen Seite am Tor vorbei.

Tobias Damm und Robin Scheu

Zusammenprall: Interimstorwart Tobias Damm hat den Ball und prallt gegen Robin Scheus hüfte. imago

Damm bekam aber auch noch die Schattenseite des Torwartdaseins zu spüren: Als er eine flache Hereingabe abfing, erwischte ihn der eingewechselte Robin Scheu mit der Hüfte am Kopf. Damm musste behandelt werden, wirkte sichtlich benommen, brachte die letzten Spielminuten aber noch auf dem Platz hinter sich - ohne dass Kassel die 1:2-Niederlage noch abwenden konnte. Nach dem Schlusspfiff wurde Damm weiter behandelt.

"Ich hoffe, dass es bei Tobias Damm nichts Schlimmeres ist", meinte Schmitt nach seinem 100. Punktspiel als OFC-Coach und zeigte sich zufrieden "mit der Verbissenheit, um den Ball, um jeden Zentimeter zu arbeiten", die sein Team gezeigt hatte. Auf einem Platz, auf dem es vor allem um Arbeit ging. Dem Rasen in der Sparda-Bank-Hessen-Arena wollte Schmitt diese Bezeichnung gar nicht mehr zugestehen: "Das ist kein Rasenplatz mehr, das ist ein Acker."

Die Bedingungen nahm seine Mannschaft an und schob sich mit dem Dreier im "rassigen Derby" (KSV-Coach Matthias Mink) am Kontrahenten aus Kassel vorbei auf Rang fünf vor. Bereits am Samstag steht für den OFC aber die nächste Aufgabe an: beim sechstplatzierten FC Homburg (14 Uhr).

bru