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Entscheidung in Lausanne vertagt

Kein frühes Veto - CAS berät weiter

Entscheidung in Lausanne vertagt

Diego

Hat die Olympischen Ringe schon fest im Blick: Bremens Spielmacher Diego. imago

Bislang war eine Entscheidung des CAS über die Abstellungspflicht am Dienstag erwartet worden. FIFA-Chef Blatter hatte sich zuvor erneut öffentlich für eine Abstellung der Profis ausgesprochen.

"Wir wollen, dass die Vereine, selbst wenn sie Recht bekommen, die Spieler nicht nach Hause beordern. Lasst sie spielen", erklärte der Schweizer am Montag in Peking und appellierte an die Vereine: "Es ist eine Frage der Solidarität und des Respekts vor dem Geist der Olympischen Spiele, die Spieler freizugeben."

Sollte der CAS im Sinne Bremens und Schalkes entscheiden, könnten beide Vereine sogar auf eine Rückholaktion ihrer abtrünnigen Spieler bestehen. Ob sie dieses Recht dann allerdings auch einfordern würden, ist nicht mehr so sicher.

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Bremen musste neben dem Brasilianer Diego auch den Serben Dusko Tosic Richtung Peking ziehen lassen. Bei Schalke entschloss sich Rafinha gegen den Willen der Vereinsführung, für Brasilien bei Olympia anzutreten. Zuletzt mehrten sich aber die Anzeichen dafür, dass beide Klubs unabhängig vom Ausgang des CAS-Urteils ihre Profis nicht in einer "Last-Minute-Aktion" zurückholen werden.

Mit ihrem Gang vor das oberste Sportgericht wollen die Bundesligisten eine für die Zukunft endgültige und verbindliche Regelung erreichen. Im Streit um die Abstellungspflicht von Profis für Olympia beharrte die FIFA auf einem "Gewohnheitsrecht" und stellte eine "automatische Spielberechtigung für alle U23-Spieler" fest. Die Vereine waren dagegen der Ansicht, dass sie ihre Spieler nicht freigeben müssen, da das Olympische Fußball-Turnier nicht im offiziellen FIFA-Kalender eingetragen ist.

"Der internationale Kalender beinhaltet nur die Spiele von A-Mannschaften, nicht aber solche von U-Mannschaften. Das ist der Grund, aus dem die Olympischen Spiele im Kalender fehlen", konterte Blatter die Kritik der Vereine.

Schon seit den Spielen 1992 in Barcelona sei es nach einem Beschluss der FIFA von 1988 üblich, Spieler, die jünger als 23 Jahre alt sind, an den Sommerspielen teilnehmen zu lassen, führte Blatter weiter aus. Dennoch widersetzten sich nun die beiden deutschen Vereine ebenso wie der spanische Topklub FC Barcelona. "Wir dachten der Standpunkt der FIFA von 1988 würde weiter akzeptiert. Aber sie können es nicht verstehen, oder sie wollen es nicht verstehen", ergänzte er.

Allerdings räumte er auch Versäumnisse ein und gelobte Besserung. "Wir hatten geglaubt, dass wir eine klare Lage geschaffen haben. Das war nicht der Fall. Wir werden dieses Thema daher dem Kongress vorlegen, um dies für 2012 zu realisieren", kündigte Blatter an.