Rashford, der vor wenigen Monaten noch in der U 18 von Manchester United spielte, steht im 23-Mann-Kader, den Hodgson am Dienstagnachmittag bekanntgab. Bei der Verkündung des vorläufigen Aufgebots hatte der Angreifer für viele noch als fast sicherer Streichkandidat gegolten. Nach seinem furiosen Debüt im Trikot der "Three Lions" beim 2:1 gegen Australien, als er nach nur 138 Sekunden den Führungstreffer erzielt hatte, konnte der englische Nationaltrainer aber wohl nicht mehr umhin, den Senkrechtstarter mit nach Frankreich zu nehmen.
Rashford hatte eine furiose Premieren-Saison hingelegt, bei den Debüts in der Europa League und Premier League erzielte er jeweils zwei Tore, in seinem ersten Stadtderby gegen Manchester City markierte er den Siegtreffer zum 1:0. Die Red Devils statteten ihr Eigengewächs am Dienstag mit einem Vertrag bis 2020 aus. Einen Tag später erhielt Rashford nun die nächste positive Nachricht.
Fünf Stürmer: Hodgson hat die Qual der Wahl
Auch Sturridge, beim FC Liverpool Schützling von Jürgen Klopp, darf mit zur EM. An den Qualitäten des 26-Jährigen bestand nie ein Zweifel, seine große Verletzungsanfälligkeit ließ ihn jedoch zum Wackelkandidaten werden. Sturridge stand seit September 2015 nur 58 Minuten für England auf dem Platz, fehlte immer wieder verletzt. Zuletzt konnte er im Test gegen Australien wegen einer Wadenblessur nicht auflaufen. Zweifel hinsichtlich der Fitness des Angreifers, der Liverpool im Europa-League-Finale gegen den FC Sevilla (1:3) per Außenrist-Traumtor in Führung brachte, konnten aber offenbar ausgeräumt werden.
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— England (@England) 31. Mai 2016
In der Offensive wird Hodgson in Frankreich die Qual der Wahl haben. Denn mit Premier-League-Torschützenkönig Harry Kane (Tottenham), "Spieler des Jahres" Jamie Vardy (Leicester City) und Englands Rekordtorschütze Wayne Rooney (ManUnited) stehen drei weitere Stürmer in seinem jungen Aufgebot. Hinzu kommt mit Raheem Sterling (Manchester City) ein zusätzlicher Offensivakteur, der auch in der Spitze agieren kann.
Während Kapitän Rooney wohl in zurückgezogener Rolle auflaufen dürfte, wird es für Hodgson eine knifflige Aufgabe, Kane und Vardy in der Startelf unterzubringen. Beide haben ihre großen Stärken im Zentrum. Dass Hodgson mit zwei echten Spitzen spielen lässt, gilt aber als unwahrscheinlich. Vardy zog er des Öfteren auf den Flügel, wo dieser aber nicht so stark auftrumpfte wie bei Sensationsmeister Leicester City.
Drinkwater und Townsend nicht dabei
Für Vardys Vereinskollegen Drinkwater war kein Platz im finalen Aufgebot. Der zentrale Mittelfeldspieler wurde von Hodgson genauso gestrichen wie Flügelspieler Andros Townsend von Newcastle United. Fabian Delph (Manchester City) hatte seine Hoffnungen vergangene Woche aufgrund einer Leistenverletzung zu den Akten legen müssen. Seinen Platz im Kader behielt Arsenals Jack Wilshere, der den Großteil der Saison verletzt verpasst hatte und kaum Spielpraxis hat.
Am Donnerstag bestreiten die "Three Lions" im ausverkauften Wembleystadion ihre EM-Generalprobe gegen Portugal. Am 11. Juni steht in Marseille das Auftaktspiel gegen Russland an. Die weiteren Gegner heißen Wales (16. Juni) und die Slowakei (20. Juni).
Das endgültige EM-Aufgebot Englands
Tor: Fraser Forster (FC Southampton), Joe Hart (Manchester City), Tom Heaton (FC Burnley)
Abwehr: Ryan Bertrand (FC Southampton), Gary Cahill (FC Chelsea), Nathaniel Clyne (FC Liverpool), Danny Rose (Tottenham Hotspur), Chris Smalling (Manchester United), John Stones (FC Everton), Kyle Walker (Tottenham Hotspur)
Mittelfeld: Dele Alli (Tottenham Hotspur), Ross Barkley (FC Everton), Eric Dier (Tottenham Hotspur), Jordan Henderson (FC Liverpool), Adam Lallana (FC Liverpool), James Milner (FC Liverpool), Raheem Sterling (Manchester City), Jack Wilshere (FC Arsenal)
Angriff: Harry Kane (Tottenham Hotspur), Marcus Rashford (Manchester United), Wayne Rooney (Manchester United), Daniel Sturridge (FC Liverpool), Jamie Vardy (Leicester City)
