Ein Ziehen am Trikot von Gladbachs Nico Schulz, die Gelbe Karte von Schiedsrichter Christian Dingert kurz vor der Pause: Die Saison für Wolfsburgs Riechedly Bazoer könnte damit beendet sein. Die fünfte Verwarnung macht den Niederländer zum Saisonabschluss beim Hamburger SV zum Zuschauer. Dort will der VfL den Klassenerhalt perfekt machen.
Ohne Bazoer - ein Verlust? "Er hat alle Spiele gemacht", sagt Trainer Jonker, "das hatte einen Grund." Anfangs nominierte der Coach den 20-Jährigen auf dessen Idealposition im defensiven Mittelfeld, die letzten beiden Partien absolvierte der Winterneuzugang, der für zwölf Millionen Euro von Ajax Amsterdam kam, auf dem rechten Flügel. "Das hat er ordentlich ausgefüllt."
Verletzungsgefahr zu groß
Und dort muss nun Ersatz her. Erste Anwärter wären Vieirinha und Jakub Blaszczykowski. Der Haken: Beiden gelernten Flügelspielern zog Jonker zuletzt Bazoer vor. Und auch am Samstag gegen Gladbach schmorten die Routiniers, die kaum eine Zukunft in Wolfsburg haben, 90 Minuten auf der Bank. Viele erwarteten nach der Unwetterunterbrechung einen Wolfsburger Sturmlauf inklusive der Hereinnahme eines Offensivmannes. Doch Jonker verzichtete auf einen dritten Wechsel. Am Sonntag lieferte der Coach die Erklärung: Mit Jannes Horn und Sebastian Jung seien beide Außenverteidiger angeschlagen gewesen, der Trainer habe sich die Option eines verletzungsbedingten Wechsels nicht nehmen wollen. Also blieb auch Bazoer, der am Gegentor eine Mitschuld trug und den Ausgleich vorbereitete, auf dem Platz. Im Endspiel in Hamburg aber wird er fehlen.