3. Liga

Emmerling und der Mini-Etat

Emden: Nur zwei Stürmer im Kader

Emmerling und der Mini-Etat

Stefan Emmerling

Die Fans liegen ihm zu Füßen: Stefan Emmerling. imago

Im Gegensatz zu den Vorjahren steht Kickers nicht vor einem kompletten Neubeginn. Leistungsträger wie Kapitän Zedi, Moosmayer, Rauw, Spahic und Nägelein sind geblieben. Emmerling hat das Team mit Pfingsten und Unger (beide Siegen) im Mittelfeld gezielt verstärkt. Weitere Wunschspieler waren El-Hammouchi (Sittard) als Ersatz für Krük (Frankfurt) und Ramaj (Cottbus) als Partner von Neitzel. Mit Masuch (Essen) gibt es adäquaten Ersatz für Rickert (Koblenz).

Gegen Bielefeld ließ Kickers mit hohem Tempospiel und einem 1:1 aufhorchen. Zur Pause hätte es 3:0 stehen können. Hochkarätige Tests gegen Werder Bremen I und II folgen noch. Kickers wirkt erstaunlich eingespielt. Stürmer Enrico Neitzel, der mit einem sehenswerten Kopfball gegen Bielefeld traf, zeigte sich torhungrig und abschlusssicher.

Mit Neitzel und Ramaj gibt es erst zwei nominelle Stürmer. Toreschießen war in der Vorsaison das große Manko, wobei dies fast nur Stürmer besorgten. Mit Pfingsten hat Emden einen neuen Mann, der durch gefährliche Standards auffiel.

Emmerling, ein absoluter Verfechter der defensiven Ordnung, wird an seinem 4-4-2 mit der Doppelsechs festhalten, wobei Kapitän Zedi der offensivere Part zugestanden wird. Je nach Gegner und Zwischenstand kann Emmerling es besonders auswärts in ein 4-2-3-1 umwandeln.

Stefan Emmerling sowie Co- und Torwarttrainer Thomas Richter genießen von der Vereinsführung absolutes Vertrauen und haben freie Hand. Das Duo schaffte mit der Quali zur 3. Liga den größten Erfolg in der 62-jährigen Geschichte des BSV Kickers. Die Fans liegen "Emma" zu Füßen. Mit der OLT hat Kickers ein lokales Flugunternehmen als Premiumsponsor im Rücken, das durch kurze Reisen zu weit entfernten Auswärtsspielen für eine gute Vorbereitung sorgt.

Stimmen & Stimmungen

Der Verein geht davon aus, dass die sehr veränderte Mannschaft durch die punktuellen Neuverpflichtungen noch stärker ist. Man setzt wieder auf die außergewöhnliche Heimstärke. Es bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Umbaumaßnahmen fürs neue Stadion auf die Stimmung auswirken. In Emden hing in den letzten Jahren viel ab vom Saisonstart.

Mit einem eingespielten Team scheint das Ziel einstelliger Tabellenplatz realistisch. Die Mischung stimmt zwischen jungen, formbaren und erfahrenen, erfolgshungrigen Spielern. Die Gegner fahren ungern nach Emden, dort gab es nie viel zu holen.

Henning Wieting