Emdens Teammanager Thomas Richter baute seine Anfangself im zweiten Spiel als BSV-Interimstrainer im Vergleich zur 0:3-Klatsche in Aue auf zwei Positionen um: Nägelein ersetzte den Gelb-gesperrten Moosmayer im Mittelfeld. Ramaj kam im Angriff für den Rot-gesperrten Mayer zum Zug. RWE-Coach Karsten Baumann änderte seine Startformation nach der 0:3-Heimpleite gegen die abstiegsgefährdeten Burghauser ebenfalls zweimal: Der bereits am letzten Spieltag für den verletzten Stammkeeper Orlishausen (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) eingewechselte Hinz hütete erneut das Erfurter Tor. Routinier Judt rutschte für den Gelb-gesperrten Kapitän Schnetzler in die erste Elf.
Die Gäste aus der thüringischen Landeshauptstadt fanden im sonnigen Embdena-Stadion gut in die Partie und spielten engagiert nach vorne. Folgerichtig hatte Erfurt auch durch Semmer eine erste Halbchance (10.). In der 17. Minute meldeten sich dann auch die Emder das erste Mal gefährlich vor dem Erfurter Tor zu Wort. RWE-Schlussmann Hinz zeigte sich jedoch bei einer verunglückten Flanke von Emdens Kapitän Zedi, von 2003 bis 2005 selbst im Erfurter Dress aktiv, auf dem Posten. Die Ostfriesen waren nun endgültig in der Partie angekommen, agierten druckvoll, aber vielfach zu ungenau. Dennoch kamen die Richter-Schützlinge zu Möglichkeiten, etwa einem Aidoo-Kopfball (25.) oder einem Distanzschuss des aufgerückten Rauw (31.).
In der offen geführten, höhepunktreichen Schlussphase der ersten Hälfte ergriff RWE noch einmal die Initiative. So war zwar die Baumann-Elf bei mehreren Chancen, vor allem bei einem Pfostenknaller von Semmer (41.) der Führung näher, in Front ging jedoch kurz vor Halbzeitpfiff Kickers Emden: Ramaj drückte im Gewühl das Spielgerät aus kurzer Distanz über die Linie (45.).
Der 33. Spieltag
Beide Teams kamen mit unverändertem Personal aus den Kabinen. Die feldüberlegenen Emder hatten durch einen Zedi-Kopfball (48.) und Ramaj (58.) erneut Torchancen. Auf der Gegenseite sorgte, wenn in dieser Phase, dann meist nur RWE-Goalgetter Cannizzaro für etwas Betrieb. In der 65. Minute verpasste allerdings der aufgerückte Loose den Ausgleich nur knapp. Zehn Minuten später dezimierten sich die Gäste selbst. Semmer bekam nach einem Schlag auf die Brust von Gegenspieler Nägelein von Referee Markus Kuhl den roten Karton gezeigt. Trotz Bemühungen konnten die Erfurter in Unterzahl den Ausgleich nicht mehr erziehlen, so dass am Ende der erste "Dreier" der Emder nach zuvor acht sieglosen Spielen stand.
Kickers Emden genießt am kommenden Spieltag erneut Heimrecht und empfängt am Samstag Wacker Burghausen. Rot-Weiß Erfurt hat bereits am Freitag die "kleinen" Bayern im heimischen Steigerwaldstadion zu Gast.