3. Liga

"Einfach dumm": Chemnitzer FC hadert mit Totaleinbruch

Chemnitz: Drei Gegentore in fünf Minuten

"Einfach dumm": CFC hadert mit Totaleinbruch

Der bittere Schlusspunkt: CFC-Keeper Kevin Tittel (M.) ist auch beim 1:4 für den SV Wehen Wiesbaden machtlos.

Der bittere Schlusspunkt: CFC-Keeper Kevin Tittel (M.) ist auch beim 1:4 für den SV Wehen Wiesbaden machtlos. imago

Die Anspannung war dem CFC nach dem verpatzten Sechs-Punkte-Spiel in Lotte (1:3) zunächst anzumerken. Gegen den SVWW begann die Bergner-Elf verhalten, fand nur selten mal zwingend den Weg vor das Tor. Bis auf zwei Chancen der Gäste ließen die Sachsen allerdings auch wenig zu - und wagten sich knapp zehn Minuten vor der Pause erstmals zwingend vor das gegnerische Tor: Bachmann setzte Tom Baumgart mit einem starken Pass in Szene, der drehte sich um die eigene Achse und vollendete in Torjäger-Manier zur vielumjubelten Führung des CFC . "Wir haben eine sehr, sehr intensive erste Hälfte gespielt, wir wollten hier zeigen, mit den Zuschauern im Rücken, dass noch etwas geht, dass wir leben. Das haben wir im Rahmen unserer Möglichkeiten gemacht. Wir haben ein gutes Spiel gemacht", lobte Bergner nach dem Spiel.

Wir haben natürlich gewusst, dass sich Wehen Wiesbaden so eine erste Hälfte nicht gefallen lässt.

David Bergner
Spielersteckbrief M. Endres
M. Endres

Endres Marc

Spielersteckbrief Bachmann
Bachmann

Bachmann Janik

Trainersteckbrief Bergner
Bergner

Bergner David

3. Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
SC Paderborn 07 SC Paderborn 07
64
2
SV Wehen Wiesbaden SV Wehen Wiesbaden
62
3
1. FC Magdeburg 1. FC Magdeburg
61

An die gute Leistung der letzten Minuten im ersten Durchgang hatte seine Mannschaft auch nach dem Seitenwechsel angeknüpft, wenngleich der 44-Jährige und seine Spieler gewarnt waren: "Wir haben natürlich gewusst, dass sich Wehen Wiesbaden so eine erste Hälfte nicht gefallen lässt." Mit fortlaufender Spieldauer gewannen die Hessen an Schwung, doch Chemnitz-Schlussmann Kevin Tittel verhinderte gegen Manuel Schäffler mit einer Glanz-Parade zunächst Schlimmeres. In der 74. Minute war er allerdings machtlos: Aus dem Rückraum zimmerte Robert Andrich den Ball ins Netz. "Unfassbar ärgerlich" fand Bergner das Zustandekommen des Gegentreffers. "Wir hatten zweimal die Möglichkeit zu klären. Dann geht der Ball natürlich auch genau neben dem Pfosten rein."

Bachmann geschockt - Endres stinksauer

Das 1:1 war der Auftakt für fünf ganz bittere Minuten der Hausherren: Denn Patrick Breitkreuz und Simon Brandstetter überrumpelten die Chemnitzer Defensive mit zwei weiteren Treffern und stellten den Spielstand auf 1:3. "Was in den fünf Minuten passiert ist, ist ein Sinnbild der ganzen Serie, die wir hier spielen", haderte Bergner. "Wir brechen komplett ein. Ich habe wirklich keine Ahnung, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll", fügte ein geschockter Bachmann im vereinseigenen Videokanal an. Es kam noch dicker: Wiesbadens Stephan Andrist erhöhte in der Nachspielzeit sogar auf 4:1 aus Sicht der Gäste. "Unglaublich wie wir die Dinger fressen. Das kotzt mich einfach nur an", machte Marc Endres bei "Telekom Sport" seinem Ärger Luft. Die Niederlage sei zustande gekommen, "weil wir einfach dumm sind", so der Kapitän.

Heimspiel gegen Großaspach: "Werden wieder kämpfen"

Bergner war immerhin um etwas Zuversicht bemühte. "Wir sind in den letzten 15 Minuten eingebrochen. Das darf uns nicht passieren. Das wissen wir selbst. Aber man darf nicht vergessen: Wir haben hier gegen den Dritten gespielt, der aufsteigen will in die 2. Bundesliga. Wir wollen mit aller Macht die Klasse halten. Den Unterschied hat man in den letzten Minuten gesehen." Es gelte nun, trotz des Abstands von sieben Punkten zum rettenden Ufer, nicht aufzustecken. Schon am Samstag geht es für den CFC mit einem Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach weiter. "Wir haben die Möglichkeit, wieder drei Punkte einzufahren. Auch wenn das jetzt gerade schwer ist: Wir werden uns hinstellen und wieder kämpfen", so Bergner. Bachmann betonte, aus der ersten Hälfte gegen Wehen Wiesbaden trotzdem Positives mitnehmen zu können. Gegen die SGS gelte es dann, "nicht so dumme Gegentore zu bekommen, wie wir heute bekommen haben".

pau