Nationalelf

Ein Rücktritt, nur Verlierer

Ein Kommentar von kicker-Redakteur Sebastian Wolff

Ein Rücktritt, nur Verlierer

Übte harsche Kritik: Mesut Özil.

Übte harsche Kritik: Mesut Özil. imago

Ein Kommentar von kicker-Redakteur Sebastian Wolff

Özil erhebt zum Abschied schwere Rassismus-Vorwürfe, stellt auch DFB-Präsident Reinhard Grindel an den Pranger. Klar ist damit schon jetzt, da die Folgen der Aussagen noch gar nicht absehbar sind, dass es nur Verlierer gibt: Der Traum, dass eine aus verschiedenen Kulturen bestehende Nationalelf an die gemeinsamen Erfolge von 2014 anknüpft, erscheint zunehmend unrealistischer; Grindel geht allein schon durch den Vorwurf, er ginge mit Sponsoren nachsichtiger um als mit Spielern, beschädigt aus der Affäre hervor.

Spielersteckbrief Özil
Özil

Özil Mesut

Doch auch Özil ist ein Verlierer: Weil er es zum Abschied verpasst hat, sich differenziert mit seiner Person auseinanderzusetzen und stattdessen in einem Rundumschlag nur bei den anderen die Schuld gesucht hat. Und das zudem in einer fragwürdigen Art und Weise mit drei von seinen Beratern verfassten Nachrichten in den sozialen Netzwerken, die am Sonntag häppchenweise verbreitet wurden. Es ist ein trauriges Ende eines 92-fachen Nationalspielers, der eigentlich als Held in die Historie der Nationalmannschaft eingehen hätte müssen.

kicker-Redakteur Sebastian Wolff

kicker-Redakteur Sebastian Wolff kicker

Özil im DFB-Dress: Von der "Klasse von 2009" zum Weltmeister