Bundesliga

Novum für Bochums Bernardo: Früher Feierabend - wegen Werder

Fünf Einschläge, aber kein gebrauchtes Wochenende für Bochum

Ein Novum für Bernardo: Früher Feierabend - wegen Werder

Bochums Top-Verteidiger Bernardo wurde vor einer Sperre geschützt.

Bochums Top-Verteidiger Bernardo wurde vor einer Sperre geschützt. IMAGO/Beautiful Sports

Kein anderer Bochumer Profi hat in der laufenden Saison so überzeugt wie Bernardo. Der Brasilianer war auf Anhieb voll da, schwang sich zur Stütze der Defensive auf, und das auf ungewohnter Position. Denn der gelernte Innenverteidiger spielt links in der Viererkette, gehört da zu den Spielern, die ligaweit die meisten Zweikämpfe bestreiten und ist aus der Bochumer Abwehr nicht mehr wegzudenken.

Insofern war es zunächst ein wenig überraschend, dass Bernardo gegen Leverkusen nach dem Seitenwechsel in der Kabine blieb. Die Erklärung aber ist recht einfach: Der Brasilianer sammelte im Laufe der Saison bereits neun Gelbe Karten, und um kein Risiko einzugehen, dass der Top-Verteidiger beim Saison-Ausklang in Bremen fehlt, wechselte Trainer Heiko Butscher den Abwehrmann vorsichtshalber aus.

Am kommenden Samstag im Weserstadion also ist Bernardo dabei, und auch insgesamt wird der VfL alle Kräfte bündeln, um wenigstens den einen womöglich noch benötigten Punkt einzufahren. Trotz des satten 0:5 gegen den neuen Deutschen Meister aus Leverkusen aber betrachtet der VfL den 33. Spieltag gewiss nicht als gebrauchtes Wochenende.

Bochum hat alles in der eigenen Hand

Denn durch den Kölner Sieg gegen Union Berlin ist der VfL in der komfortablen Lage, alles weiter selbst in der Hand zu haben und eben nur noch einen Punkt zu benötigen. Im Idealfall würde sich Bochum sogar trotz einer Niederlage retten, dann nämlich, wenn Union daheim beim letzten Pflichtspiel für Trainer Christian Streich gegen den SC Freiburg nicht gewinnt.

Gegen Leverkusen kam Bochum zwar zahlenmäßig deutlich unter die Räder, lieferte aber dennoch in der starken Anfangsphase den Nachweis, im Saison-Endspurt auf Kurs zu bleiben. Denn nach den jüngsten zwei Siegen gegen Hoffenheim und Union überzeugte der VfL zunächst auch gegen die Werkself, war wach und konzentriert, setzte sogar Nadelstiche.

"Die Rote Karte und das erste Gegentor haben uns aus der Bahn geworfen"

Der Platzverweis für Felix Passlack veränderte das Spiel komplett; "die Erklärung", so Sportdirektor Marc Lettau, "ist heute recht einfach. Die Rote Karte und das erste Gegentor haben uns aus der Bahn geworfen. Aber wir ziehen die ersten 15 Minuten heran: Da haben wir gezeigt, dass wir auch gegen einen solchen Gegner mithalten können."

Beim VfL seien alle Beteiligten "sehr überzeugt von dem, was wir machen", betonte Lettau. Dass der Kurs Richtung Klassenerhalt stimmt, "das haben wir ja auch in den letzten beiden Spielen eindrucksvoll bewiesen."

Womöglich kehrt am kommenden Samstag der zuletzt erkrankte Moritz Broschinski ins Team zurück; dann hätte Butscher für das Saison-Finale seine Wunschelf beisammen, mit Ausnahme natürlich von Felix Passlack. Seinen Posten rechts in der Viererkette dürfte wie gegen Leverkusen Tim Oermann übernehmen.

Oliver Bitter

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