Das brachte es auf den Punkt. Die Gründe für Werders erste Niederlage nach zuvor vier ungeschlagenen Auftritten waren vielschichtig. "Durchweg schlecht, wir haben nie ins Spiel gefunden", befand Aaron Hunt. Auch Mittelfeldkollege Zlatko Junuzovic gab sich selbstkritisch: "Entschlossenheit, Passsicherheit, Zweikampfstärke - alles nicht da."
Auch das unorthodoxe Spielsystem trug wohl seinen Teil zur Niederlage bei. Weil Nils Petersen (Innenbandanriss) und Franco di Santo (Muskelverletzung) ausfielen, ließ Trainer Robin Dutt in Ermangelung eines gelernten Mittelstürmers mit einer offensiven Viererkette agieren. Die Verwirrtaktik mit ständigen Positionswechseln sorgte aber eher in den eigenen Reihen denn bei den Wolfsburgern für Konfusion. "Das war kein guter Plan", konstatierte auch Dutt: "Wir hatten keine Ordnung."
Das Wort Rückschlag wollte Eichin dennoch auf den Index gesetzt haben. "Ich kann den Scheiß nicht mehr hören", grantelte der Werder-Manager auf eine entsprechende Nachfrage. Dennoch: Das neue Bremer Gebilde erscheint weiterhin sehr zerbrechlich, der Wandel mit etlichen Fragezeichen behaftet.
Zwei Wochen Pause für Prödl
Junuzovic verspricht schnelle Besserung, schon am Sonntag im nächsten Nordduell gegen Hannover: "Es war ein Weckruf, wir werden komplett anders auftreten." Dann allerdings ohne Innenverteidiger Sebastian Prödl. Der Österreicher erlitt in Wolfsburg eine Muskelverletzung an der Rückseite des rechten Oberschenkels und fällt voraussichtlich zwei Wochen aus. "Wie es passiert ist, kann ich gar nicht mehr genau sagen. Ein Gegenspieler war nicht beteiligt", erklärte Prödl, der in der 50. Minute ausgewechselt werden musste, auf der Internetseite der Bremer.