Bundesliga

Eberls erster Arbeitstag: "Wir werden den Spagat schaffen müssen"

Kader, Trainer, aktuelle Saison: Große Themen beim FC Bayern

Eberls erster Arbeitstag: "Wir werden den Spagat schaffen müssen"

Der neue Bayern-Sportvorstand Max Eberl weiß ab Tag 1, was auf ihn zukommt - viel, viel Arbeit.

Der neue Bayern-Sportvorstand Max Eberl weiß ab Tag 1, was auf ihn zukommt - viel, viel Arbeit. Getty Images

"Ich habe heute meinen ersten Arbeitstag gehabt", hatte Max Eberl am Freitagabend vor dem wichtigen Bundesliga-Auswärtsspiel beim SC Freiburg eingeleitet - und in diesem Atemzug am Mikrofon von DAZN zugegeben, dass viele große Aufgaben auf seinem Tisch liegen.

Eberl stellte dabei selbst die Frage in den Raum, die natürlich auch bei Verhandlungen mit vielen Spielern über neue Verträge stets gestellt werden wird: "Wer ist denn eigentlich Trainer in der neuen Saison? Das ist das Thema, das wir im besten Fall als erstes lösen, um dann auch die weiteren Entscheidungen zu fällen, die parallel vorbereitet werden müssen." Im Klartext: Wer folgt nach dem Ende dieser Saison auf Thomas Tuchel, der sich mit dem FCB auf das vorzeitige Ende seiner ursprünglich bis 2025 laufenden Zusammenarbeit verständigt hat?

Eberl und der neue Bayern-Coach: "Da gibt es kein Reinreden"

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Konfliktpotenzial, dass etwa Eberl schon mit Profis sprechen muss, während der neue Coach noch nicht einmal da ist und sicherlich seine eigene sportliche Vision mitbringen wird, erkenne der neue Sportvorstand des deutschen Rekordmeisters (Vertrag bis 30. Juni 2027) nicht. Ganz und gar nicht: "Das wird überhaupt nicht kompliziert. Erst einmal ist Thomas Tuchel noch der Trainer ... und außerdem wird ein Max Eberl nie - das traut er sich gar nicht - irgendwie in die Mannschaftsaufstellung reinreden."

Über Fußball geredet und philosophiert werde selbstverständlich zwischen Eberl und dem zukünftigen Bayern-Trainer, "das wäre ja  schlimm, wenn nicht. Es wäre schlimm, wenn zwei Menschen, die im Fußball etwas erreicht haben, nicht über Fußball reden würden. Aber tatsächlich gibt es eine klare Trennung, das ist eine klare Aufgabentrennung, die üblich ist. Da gibt es kein Reinreden."

Eberl: "Es gibt auch Spieler, die nicht 100 oder 80 Millionen Euro kosten"

Was darüber hinaus noch ansteht für den langjährigen Gladbacher und kurzzeitig auch in Leipzig angestellten Eberl, der unter der Woche als neuer Mann an der Säbener Straße und damit bei seinem einstigen langjährigen Ausbildungsklub Bayern München vorgestellt worden war? "Christoph (Freund, Sportdirektor, Anm. d. Red.) und ich werden den Spagat schaffen müssen. Und das ist nicht mal ein Spagat, das ist auf drei Ebenen: aktuelle Saison, die Kaderplanung und einen neuen Trainer finden." Zeitdruck macht man sich dabei offenbar ganz bewusst nicht, so Eberl: "Wir wollen uns Zeit lassen, weil wir den am besten passendsten Trainer für Bayern München finden wollen. Wir können uns aber auch nicht endlos Zeit lassen."

Sein momentaner Fokus liegt aber "auf den kommenden Tagen - Spiel in Freiburg, das extrem wichtige Spiel gegen Lazio (Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale am Dienstag nach dem 0:1 im Hinspiel; Anm. d. Red.) auch für den Weiterlauf der Rückrunde."

"Wir aber werden im Hintergrund parallel arbeiten, das alles zu lösen", so Eberl abschließend, der auch klarmachte, dass der FCB der Zukunft nicht ständig nur Spieler des Kalibers Harry Kane holen kann: "Harry hat seinen Wert für Bayern bewiesen, für die deutsche Bundesliga. Doch wir wollen eine Mannschaft bauen mit Entwicklung und Erfolg. Das ist das, was wir schaffen müssen. Es gibt auch Spieler, die nicht 100 oder 80 Millionen Euro kosten. Wir müssen eine Mannschaft bauen mit den finanziellen Möglichkeiten, die mir gegeben werden." Außerdem habe man in München schon aussichtsreiche Spieler wie Jamal Musiala (21) oder Aleksandar Pavlovic (19), auf die es sich aufbauen lässt.

Und auch Routiniers wie der erst im Winter von Tottenham gekommene Abwehrmann Eric Dier (30) werden Teil des FC Bayern 2024/25 sein, wie Eberl noch verriet: "Sein Vertrag hat sich um ein Jahr verlängert aufgrund von Einsätzen."

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