Düsseldorfs Coach Uwe Rösler vertraute der gleichen Startelf, die beim 2:0 in Freiburg für seinen ersten Bundesligasieg als Trainer gesorgt hatten.
Dafür gab es auf der Gegenseite reichlich Wechsel: Nach der 0:5-Heimklatsche gegen Köln veränderte Herthas Trainer Alexander Nouri die Startelf auf ganzen sieben Positionen - und fing auf der Torhüterposition an: Kraft erhielt den Vorzug vor Jarstein, der Norweger saß nur auf der Bank. Davor spielten Torunarigha, Klünter, Skjelbred, Darida, Dilrosun und der Ex-Düsseldorfer Lukebakio anstelle von Stark, Ascacibar (beide Gelbsperre), Wolf, Mittelstädt, Grujic und Maier (alle Bank). Zudem stellte Nouri von Dreier- auf Viererkette um, Torunarigha gab den Linksverteidiger.
Früher Doppelschlag: Karaman und Thommy überrumpeln Hertha
Doch all die Veränderungen sollten nichts bewirken, im strömenden Regen von Düsseldorf legte die Hertha einen klassischen Kaltstart hin. Ein langer Diagonalball von Stöger auf Karaman genügte, um die Berliner Abwehr aus den Angeln zu heben. Karaman konnte von links auf Kraft zulaufen, der beim Herauslaufen zögerte und vom Düsseldorfer Angreifer getunnelt wurde (6.).
Hertha reagierte bemüht und verzeichnete durch Piateks Drehschuss selbst eine frühe Gelegenheit (9.) - doch die folgende Ecke flog den Berlinern um die Ohren: Nach der abgewehrten Hereingabe konterte Düsseldorf schnell, Thommy zog vom linken Flügel am indisponiert verteidigenden Lukebakio vorbei in den Strafraum und schlenzte den Ball - obwohl er beim Abschluss noch ausrutschte - klasse in die lange Ecke (10.).
Piatek vergibt mehrfach - Karaman macht's besser
Trotz der frühen Tiefschläge fanden die Berliner relativ schnell zurück in die Partie. Nach einem Ausrutscher von Kastenmeier verfehlte Piatek aus enorm spitzen Winkel das leere Tor (12.), Lukebakio scheiterte mit einem Schlenzer am Düsseldorfer Schlussmann (14.). Insgesamt zeigte sich Hertha gegen konzentriert verteidigende Hausherren relativ unkreativ, kam aber nach einem Düsseldorfer Fehler zur Großchance auf den Anschlusstreffer: Piatek lief alleine auf Kastenmeier zu, brachte den Ball aber nicht am Keeper vorbei (30.). Nur kurze Zeit später setzte der Pole einen Volleyschuss rechts daneben (32.).
Stattdessen schlugen aber die effektiven Düsseldorfer noch vor dem Pausenpfiff ein drittes Mal zu: Nach einem Seitenwechsel von Thommy war die linke Abwehrseite der Berliner völlig unterbesetzt, sodass Zimmermann viel Platz hatte und in den Rückraum legte. Hennings ließ geschickt durch und Karaman hatte dahinter keine Probleme, zum 3:0-Halbzeitstand zu vollenden (45.+1).
Bundesliga, 24. Spieltag
Drei Tore in elf Minuten: Herthas Aufholjagd aus dem Nichts
Nouri reagierte zur Pause auf den deutlichen Rückstand und besetzte die beiden offensiven Flügel neu, Mittelstädt und Wolf ersetzten Dilrosun und Lukebakio. Die erste Möglichkeit gehörte aber abermals Düsseldorf, Stögers Direktabnahme zischte links vorbei (49.). Das Spiel schien gerade abzuflachen, da schlug Hertha plötzlich gleich doppelt zu und war urplötzlich zurück im Spiel: Thommy schlug nach Daridas Flanke beim Klärungsversuch über den Ball und bugsierte ihn stattdessen ins eigene Netz (64.) - und nur wenige Minuten später veredelte Cunha einen Berliner Konter mit einem Schlenzer aus rund 20 Metern zum Anschlusstreffer (67.).
Die zuvor streckenweise lethargischen Gäste waren nun auf einmal wieder voll da und drängten auf den Ausgleich, Piatek fehlten nach einer Freistoßflanke von Darida nur Zentimeter (72.). Der umtriebige Pole belohnte sich aber doch noch für seinen Aufwand: Nach einem klasse Steilpass von Torunarigha brach Piatek durch, legte sich den Ball an Kastenmeier vorbei und wurde vom Düsseldorfer Schlussmann, der wohl auch noch leicht den Ball berührte, abgeräumt. Den anschließenden Strafstoß verwandelte der Angreifer höchstselbst zum 3:3 - erster Bundesligatreffer für Piatek (75.).
Beide Teams mit Chancen auf den Siegtreffer
Das Spiel blieb in der Folge völlig offen, beide Teams spielten in einer nun turbulenten Partie auf Sieg: Für Hertha vergaben Torunarigha (76.) und Boyata (77.) in aussichtsreichen Schusspositionen, auf der Gegenseite zeigte Kraft eine Glanztat gegen den eingewechselten Ampomah (78.), dem kurz darauf ein Treffer wegen einer Abseitsposition aberkannt wurde (82.). Und auch in den Schlussminuten fehlten Berlin und Düsseldorf jeweils nur Zentimeter zum Siegtreffer: Erst rollte Suttners Schuss haarscharf vorbei (88.), dann traf Cunha mit einem Distanzschuss nur den Pfosten (90.).
So blieb es beim 3:3. Fortuna Düsseldorf verpasst den ersten Heimsieg unter Uwe Rösler, Hertha hingegen holt nach 0:3 immerhin noch einen Punkt und hält den Konkurrenten aus Düsseldorf auf sechs Punkte Distanz.
Fortuna Düsseldorf ist bereits am Dienstag (18.30 Uhr) im DFB-Pokal bei Regionalligist Saarbrücken gefordert. In der Liga gastieren die Fortunen am Sonntag (18 Uhr) bei Mainz 05. Für Hertha geht es am Samstag (15.30 Uhr) gegen Werder Bremen weiter.