3. Liga

Drube: "Wenn man Stolz und Ehre hat..."

Lottes Trainer geht mit seiner Mannschaft hart ins Gericht

Drube: "Wenn man Stolz und Ehre hat..."

Fordert mehr Einsatz: Lottes Trainer Nils Drube war nicht mit der Einstellung seines Teams gegen Uerdingen einverstanden.

Fordert mehr Einsatz: Lottes Trainer Nils Drube war nicht mit der Einstellung seines Teams gegen Uerdingen einverstanden. imago

Anfang März sah die blau-weiße Welt noch anders aus. Nach einer starken Serie mit sechs Spielen in Folge ohne Niederlage (3/3/0) rangierten die SFL im Tabellenmittelfeld mit acht Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Mit dem bitteren 1:2 gegen Fortuna Köln endete die Serie. Trotzdem hatte Drube damals nichts von einem Bruch in seiner Mannschaft wissen wollen: "Das wird uns nicht von unserem Weg abbringen. Die Jungs sind noch motivierter und wollen sich die Punkte zurückholen."

Ich muss mich für die erste Halbzeit absolut entschuldigen, das war bodenlos von unserer Seite.

Lottes Trainer Nils Drube
Trainersteckbrief Drube
Drube

Drube Nils

3. Liga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
VfL Osnabrück VfL Osnabrück
67
2
Karlsruher SC Karlsruher SC
58
3
SV Wehen Wiesbaden SV Wehen Wiesbaden
55

Doch sie taten es nicht. Danach sprang gegen den Abstiegskonkurrenten Carl Zeiss Jena nur ein Pünktchen heraus, zuletzt setzte es gar vier Niederlagen am Stück. Durch Großaspachs Sieg rutschte Lotte auf Rang 16 ab - punktgleich mit Eintracht Braunschweig, die aktuell auf dem ersten Abstiegsplatz stehen. Tiefpunkt der Misere war die jüngste Pleite gegen die bis dato in der Rückrunde noch sieglosen Uerdinger (0/4/8). Bereits zum Seitenwechsel lag Lotte mit 0:3 zurück - dafür bat Drube anschließend auf der Pressekonferenz im Namen der Mannschaft um Verzeihung: Ich muss mich für die erste Halbzeit absolut entschuldigen, das war bodenlos von unserer Seite."

Drei "Eigentore" führten zur Niederlage

Allen drei Treffern gingen fatale Abwehrfehler voraus: Beim 0:1 rutschte Innenverteidiger Thomas Blomeyer mit dem Ball am Fuß weg - Maximilian Beister bedankte sich. Beim zweiten Gegentor durch Connor Krempicki klärte Adam Straith unzureichend per Kopf in die Mitte. Und auch beim dritten Tor trug Kapitän Straith Mitschuld, weil er nach einem Eckball zu weit von Gegenspieler Mario Erb entfernt war, sodass dieser nicht einmal hochsteigen musste. "Wenn man drei Eigentore schießt, muss man sich nicht wundern, wenn man der Musik hinterherrennt", kommentierte Drube rigoros.

Der Grund für die Pleite lag in Drubes Augen hauptsächlich in der Einstellung seiner Mannschaft: "Ich darf mich nicht auf diese Art und Weise aufgeben in der ersten Halbzeit. Wenn man Stolz und Ehre hat, dann spielt man eine solche Halbzeit nicht nochmal." Für ihn seien "Willenskraft und Mentalität das Mindeste".

Aufwecker zur richtigen Zeit?

Gut möglich, dass die Gardinenpredigt des Coaches zum passenden Zeitpunkt kam. Denn in den kommenden zwei Begegnungen warten in Aalen und Cottbus zwei Mannschaften, die auf einem Abstiegsplatz stehen und nur zu gern mit den Sportfreunden den Tabellenplatz tauschen würden. Dafür gibt Drube die Marschroute vor: "Fakt ist, dass die Mannschaft nur bestehen kann, wenn sie einen brutalen Zusammenhalt hat."

kon