Bundesliga

Drobny beerbt Rost, Oenning vermisst "Hamburger Jungs"

Der HSV sucht Verstärkungen für die Abwehr

Drobny beerbt Rost, Oenning vermisst "Hamburger Jungs"

Die Wartezeit hat sich gelohnt: Nach Rosts Abschied wird Jaroslav Drobny die Nummer eins beim HSV.

Die Wartezeit hat sich gelohnt: Nach Rosts Abschied wird Jaroslav Drobny die Nummer eins beim HSV. imago

"Jaroslav ist in der kommenden Saison meine Nummer eins", sagte Oenning gegenüber mehreren Hamburger Medien (Mittwochausgaben). Der Tscheche war im Sommer 2010 aus Berlin nach Hamburg gekommen. Durchaus ambitioniert, doch der damalige Trainer Armin Veh entschied sich für "Platzhirsch" Rost. So kam Drobny in der laufenden Saison lediglich während einer Verletzungspause seines Torwartkollegen zu fünf Bundesligaeinsätzen in der Vorrunde (kicker-Notenschnitt 3,3) sowie zu einem Pokalspiel (2:5 bei Eintracht Frankfurt).

Eine Daumenverletzung warf den 31-Jährigen im März für einige Zeit aus der Bahn. Doch im Sommer soll Drobny der neue Rückhalt des HSV werden. "Er ist ein toller Sportsmann, hat sich in dieser Saison klasse verhalten", lobt Oenning. Nach Wanderjahren zwischen 2001 und 2006 in Griechenland, den Niederlanden und England war Drobny Anfang 2007 zum VfL Bochum gestoßen und nach einer starken Halbserie (17 Einsätze, kicker-Schnitt 2,76) zur Hertha gewechselt. In seiner dritten Spielzeit bei den Hauptstädtern musste der Schlussmann den Abstieg hinnehmen, es folgte der Transfer zum HSV. Bislang bestritt Drobny 119 Bundesligapartien.

Trainersteckbrief Oenning
Oenning

Oenning Michael

Spielersteckbrief Drobny
Drobny

Drobny Jaroslav

Spielersteckbrief Hesl
Hesl

Hesl Wolfgang

Hamburger SV - Vereinsdaten
Hamburger SV

Gründungsdatum

29.09.1887

Vereinsfarben

Blau-Weiß-Schwarz

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Mit im Kader wird ab Juli wieder Wolfgang Hesl stehen, der jedoch klar die Nummer zwei hinter Drobny sein wird. Der 25-jährige Oberpfälzer ist aktuell noch an den österreichischen Erstligisten SV Ried ausgeliehen und kämpft mit den Oberösterreichern um die Meisterschaft.

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Generell könnte die HSV-Hintermannschaft in der kommenden Saison ein neues Gesicht bekommen. "In erster Linie geht es uns um Verstärkungen in der Defensive", sagte Oenning. 50 Gegentreffer bis zum 32. Spieltag sprechen nicht gerade für die Abwehr des Bundesliga-Dinos.

Ein Umbruch ohne waschechte Hamburger

Das Verpassen des Europapokals und der dadurch verursachte Sparkurs lassen den HSV jedoch keine großen Sprünge machen. Unter anderem aus diesem Grund sollen verstärkt eigene Spieler aus der U23 oder der A-Jugend in den Kader integriert werden: "Das Hauptkriterium wird sein, dass die Jungs einen gemeinschaftlichen Gedanken verfolgen und diesen zusammen durchführen", unterstreicht Oenning. Es geht also auch um die Installation von Identifikationsfiguren. Mit Piotr Trochowski (FC Sevilla), Maxim Choupo-Moting (Ziel unbekannt) und Tunay Torun (Hertha) verliert der HSV im Sommer die verbliebenen "waschechten" Hamburger im Kader.

"Das ist schade, denn für die gegenseitige Identifikation ist es nicht unwichtig, aus der jeweiligen Stadt stammende Spieler in seinem Kader zu haben", klagt Oenning. Und genau darum, den Fans wieder Anlass zu geben, sich mit ihrem HSV zu identifizieren, sollte es nach den zurückliegenden zwei Jahren mit großen Namen, aber zumeist kleinen Leistungen gehen.

Vielleicht findet ja die künftige, hochmoderne Scouting-Abteilung um Steve Houston, Schützling des neuen Sportchefs Frank Arnesen, in der Sommerpause noch den einen oder anderen "Hamburger Jungen". Obwohl Arnesen momentan noch mit dem FC Chelsea mitten im Titelrennen der englischen Premier League steckt ("Ich bringe das hier sauber zu Ende."), arbeitet er parallel bereits intensiv mit Oenning und HSV-Boss Carl Jarchow an der Kaderplanung. "Wir treiben die Dinge voran", sagte der Däne auf der HSV-Website.