Dresdens Trainer Uwe Neuhaus stellte nach dem Pokal-Coup gegen RB Leipzig (5:4 i.E.) taktisch und personell um. Teixeira, Lambertz und Testroet durften anstelle von Starostzik, Konrad und Kutschke beginnen. Taktisch kehrte Dynamo zu einem 4-3-3 zurück.
Vier Veränderungen gab es bei den Gästen aus St. Pauli, die am vergangenen Wochenende im DFB-Pokal einen 3:0-Erfolg beim VfB Lübeck gefeiert hatten: Himmelmann, Hornschuh, Nehrig und Buballa ersetzten Heerwagen, Hedenstad, Avevor und Picault.
Dresdener Dominanz
Vom Anpfiff weg war Dresden um Ruhe und Spielkultur bemüht. Die Neuhaus-Elf generierte im gewohnten 4-3-3 viel Ballbesitz und kontrollierte damit das Geschehen. St. Pauli fand hingegen nicht wirklich gut in die Begegnung. Zwar hatten die Norddeutschen den ersten Abschluss, aber Nehrig verzog gänzlich (4.). Anders Dynamo: Die Gastgeber schlugen bei über 30 Grad eiskalt zu. "Lumpi" Lambertz verwertete Teixeiras Flanke zur Führung (7.).
St. Pauli agierte weiterhin verunsichert, kam nicht in die Zweikämpfe und benötigte die Mithilfe Dynamos: Hartmann beförderte um ein Haar das Leder ins eigene Tor, Keeper Schwäbe reagierte aber blitzschnell (14.).
Ansonsten hatten die Hamburger den Sachsen nur wenig entgegenzusetzen, auch weil defensiv die Abstände überhaupt nicht stimmten. Teixeira, der die Außenbahn auf- und ablief, durfte wie schon beim Führungstreffer durch Lambertz unbedrängt flanken. Im Zentrum vergab Testroet (21.).
Nehrigs Lebenszeichen
Anschließend stellten auch die Sachsen ihre Offensive ein und schalteten in den Verwaltungsmodus über. Die Lienen-Elf fand dadurch einen Tick besser ins Spiel, ohne jedoch großartig zu kombinieren. Vielmehr entstanden der gefährlichsten Angriff aus Einzelleistungen heraus: Nehrig feuerte aus der Distanz neben (34.), Buchtmanns Freistoß segelte über Schwäbes Kasten (45.+1).
Lienen stellt um
2. Bundesliga, 3. Spieltag
St. Paulis Coach Lienen reagierte zur Pause und brachte mit Picault und Sahin gleich zwei neue Akteure. Somit stellte er seine Mannschaft fortan in einem 4-4-2 auf, in dem der US-Amerikaner zusammen mit Bouhaddouz den Angriff formierte. Den ersten Abschluss gab aber Dudziak ab (48.).
Dynamo lauerte weiter und hätte nach einem tollen Vortrag durch Stefaniak erhöhen können - der Linksaußen traf aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz (51.). Ansonsten begeisterten die Dresdener durch ihr sicheres Kombinations- und das schnelle Umschaltspiel, wenngleich die Neuhaus-Schützlinge nicht mehr als nötig machten.
Und aus diesem Grund wurde St. Pauli wieder stärker. Die Norddeutschen kamen griffiger in die Zweikämpfe und erarbeiteten sich so ein kleines Übergewicht, wenngleich die gefährlichen Abschlüsse noch ausblieben: Bouhaddouz' Kopfball war kein Problem für Schwäbe (66.).
Dynamo schaltet einen Gang zurück - und kontert schlecht
Die Dresdener verpassten in dieser Phase die vorzeitige Entscheidung: Der eingewechselte Kutschke scheiterte an Himmelmann (76.), der seine Mannschaft zu Beginn der Schlussviertelstunde somit im Spiel hielt.
In dieser fehlten den Kiez-Kickern offenbar die Kräfte, um noch einmal zurückzukommen. Spannend blieb es lediglich, weil Dynamo es versäumte, seine Konterangriffe sauber zu Ende zu spielen. So vergab erneut Kutschke freistehend vor Himmelmann (90.+2).
Nach der Länderspielpause ist Dresden in Hannover zu Gast. Die Partie bei den Niedersachsen findet am Sonntag, 11. September, um 13.30 Uhr statt. St. Pauli kann bereits einen Tag früher (13 Uhr) gegen Arminia Bielefeld seine ersten Zähler einfahren.