Dresdens Trainer Olaf Janßen brachte im Vergleich zum 0:3 in Karlsruhe zwei Neue: Für Gueye und Dedic standen Leistner und Kempe in der Startelf. Leistner spielte vor der Abwehr, Menz rutschte aus dem Mittelfeld auf die Rechtsverteidigerposition.
Lautern-Coach Kosta Runjaic tauschte gegenüber dem 3:0 gegen Union einmal Personal aus: Gaus verdrängte nach abgelaufener Gelbsperre Zoller auf die Bank.
Schon die Anfangsphase zeigte, dass eine kampfbetonte Auseinandersetzung anstehen sollte. Die Kontrahenten begegneten sich in intensiven direkten Duellen, kämpften um jeden Zentimeter Boden. Der FCK hatte zunächst optische Vorteile, gefährlicher aber war Dynamo, weil es nach Ballverlusten der Pfälzer verstand, schnell umzuschalten.
Sippel sollte in der Folge öfter in den Blickpunkt rücken, als es ihm lieb war. Der Keeper klärte vor Poté (8.), war bei Kochs Fernschuss auf dem Posten (9.) und verhinderte bei einer Dreifachchance der leidenschaftlichen Gastgeber, bei denen auch das spielerische Element nicht zu kurz kam, binnen Sekunden den Rückstand gegen Bregerie, Losilla und Menz (19.).
Die Pfälzer, die sich gegen quicklebendige Sachsen früh zwei Gelbe Karten abgeholt hatten (Löwe, Orban), verschleppten das Tempo, versuchten mit langen Ballpassagen Sicherheit zu gewinnen. Das Spiel beruhigte sich. Zug zum Tor blieb bei der Runjaic-Elf gegen einen gut gestaffelten Gegner nahezu ein Fremdwort (Ausnahme: Gaus, 29.).
Während die Roten Teufel über Ansätze nicht hinauskamen, blieb die SG gefährlich. Ouali verpasste eine Koch-Flanke (33.), rückte aber wenig später nach Kirstens Abwurf in den Blickpunkt. Weder Dick noch Löwe konnten sein Solo stoppen, frei vor Sippel hatte der Algerier den Blick für den mitgelaufenen Kempe, der ins leere Tor einschob - das hochverdiente 1:0 (41.).
Doch Lautern schlug zurück. Aus dem Spiel heraus lief wenig zusammen, ein Standard sollte so zum Faktor werden: Löwes Freistoßknaller flatterte und erwischte Kirsten auf dem falschen Fuß. Der Keeper konnte nur unzureichend abwehren, Occean setzte nach und staubte aus kürzester Distanz ab (45.).
Der 16. Spieltag
Die Janßen-Elf erwischte den besseren Start in Durchgang zwei. Der FCK musste vor Oualis Soli und Dynamos überfallartigen Kontern mächtig auf der Hut sein, konnte aber weiteren Flurschaden verhindern. Offensiv tat sich der Aufstiegsaspirant gegen die kompakten Sachsen nach wie vor schwer, die erste Möglichkeit nach der Pause resultierte wieder aus einer Freistoßhereingabe Löwes - Occeans Kopfball flog denkbar knapp drüber (61.).
Dresden hatte das laufintensive Spiel viel Kraft gekostet, klare Angriffsaktionen blieben nun vorerst Mangelware. Die ballsicheren Lauterer brachten Alushi für Jenssen (65.) und ließen die Kugel gut zirkulieren, spielten den Gegner weiter müde. Nach Simuneks Freistoß fehlten Occean per Fallrückzieher Zentimeter zur Führung (70.), die aber doch fiel, als Gaus nach Idrissous von Kirsten noch pariertem Knaller abstaubte (73.).
Dresden lag am Boden, stand aber - nun mit Aoudia und Dedic für Poté und Leistner - unter Mithilfe des FCK wieder auf: Dick konnte Sippels Zuspiel nicht kontrollieren, der nach der Pause kaum zu bremsende Ouali knöpfte dem Kapitän das Leder ab, ging auf den Keeper zu und schob überlegt ins rechte Eck ein (78.).
Und wenig später schlug auch ein Joker zu: Ouali spielte Dedic an, der mit dem Rücken zum Tor steht und aus 16 Metern mit einer Bogenlampe über Sippel hinweg das 3:2 erzielte (81.)!
Lautern warf alles nach vorne, Idrissou stand dicht vor dem Ausgleich, köpfte aber bei der letzten Gelegenheit drüber (88.).
Dresden tritt am Freitag (18.30 Uhr) in Bielefeld an, der FCK muss bereits am Dienstag im DFB-Pokal bei Union Berlin ran (19 Uhr), ehe er in der Liga am Montag darauf (20.15 Uhr) Düsseldorf empfängt.