Dortmund nahm die Partie mit einer Änderung im Vergleich zum Champions-League-Spiel gegen Auxerre (2:1) unter Woche in Angriff. Torsten Frings bekam von Trainer Matthias Sammer eine Pause verordnet, für ihn kehrte Dede als Linksverteidiger in die Mannschaft zurück. Frings´ Position bekleidete Jörg Heinrich. Bei den Gästen vom Niederrhein hatte Coach Meyer drei Änderungen zum in der Vorwoche auf Schalke mit 1:2 verlorenen Match vorgenommen. Aidoo, der seine Erkältung überwunden hatte, rückte für Korzynietz auf die rechte Angriffsseite, die Rolle im defensiven Mittelfeld führte Kluge aus, in der Vorwoche noch als rechter Verteidiger aufgeboten. Auf eben dieser Position kam der zuletzt nur noch selten berücksichtigte Marcel Witeczek zu einem Einsatz von Beginn an.
Was mit Ewerthons Kopfball nach nur 15 Sekunden sehr verheißungsvoll begann, entwickelte sich im Verlauf der ersten 45 Minuten zum Langeweiler. Dortmund fand kein Konzept, die sicher stehenden Gladbacher aus der Defensive zu locken. Die Gäste kamen ihrerseits zwar einige Male vor das Dortmunder Tor, die Versuche gerieten aber allesamt zu harmlos, um Lehmann in Schwierigkeiten bringen zu können. Vor allem van Hout tat sich im Auslassen von Torchancen hervor, drei Mal scheiterte er am BVB-Keeper.
In Dortmund 0:0 zu spielen, wäre für uns eine gute Sache, sagte Gladbachs Co-Trainer Michael Frontzeck unmittelbar vor Beginn des zweiten Durchgangs; eine für den neutralen Beobachter wenig Mut machende Aussage. Und in der Tat änderte sich nur wenig am Spiel beider Mannschaften. Immerhin versuchte die gastgebende Borussia nun etwas zielstrebiger, die Abwehr der Namenskollegen aus Mönchengladbach in Bedrängnis zu bringen. Koller und der überraschend offensiv orientierte Heinrich hatten mehrere Male den Führungstreffer auf dem Kopf, doch wenn es wirklich eng wurde, war Stiel zumeist zur Stelle. Von diesen vereinzelten Möglichkeiten abgesehen, blieb es beim Ballgeschiebe im Mittelfeld. Für neue Hoffnung bei den 68.600 Fans im wieder einmal ausverkauften Westfalenstadion sorgte BVB-Trainer Sammer mit der Einwechslung des vor dem Spiel als Torschützenkönig der vergangenen Saison geehrten Marcio Amoroso. Sie hofften auf einen ähnlichen Effekt, wie vier Tage zuvor, als Amoroso ebenfalls spät eingewechselt wurde und nach wenigen Minuten getroffen hatte. Ein Effekt, der sich diesmal bei Amoroso nicht einstellen wollte, mit Ewerthon musste ein anderer Brasilianer in die Bresche springen. Einen von Koller weitergeleiteten Ball nahm der schmächtige Stürmer auf, umspielte den sonst sehr überzeugenden Gladbacher Keeper Stiel und schob ein zum goldenen Tor.
Mit dem zweiten 1:0-Sieg in der Bundesliga in Folge verbessert sich der BVB auf Rang zwei der Tabelle, während Gladbach vorerst im Mittelfeld verschwindet.