BVB-Chefcoach Jürgen Klopp wechselte nach dem 0:0 gegen den 1. FC Köln dreimal: Statt Kirch begann Sokratis rechts in der Abwehr. Im defensiven Mittelfeld ersetzte Bender Ex-Kapitän Kehl, im offensiven Mittelfeld spielte Kampl an Stelle von Kagawa. Neben dem im Hinspiel verletzten Piszczek (Syndesmoseband-Verletzung) wurde auch Sahin (Faserriss) nicht rechtzeitig fit.
Juventus-Trainer Massimiliano Allegri wechselte im Vergleich zum 1:0-Auswärtssieg bei US Palermo in der Serie A sogar gleich auf vier Positionen. Während Pogba auf Sizilien gesperrt war, schonte der Coach Vidal, Evra und Morata, dem später das Siegtor gelang, zu Beginn. Gegen den BVB kehrten alle vier für Barzagli, Sturaro, de Ceglie und Llorente in die Startelf zurück. Pirlo (Wadenzerrung) war in Turin geblieben.
Klopp lobte vor dem Spiel explizit die "große Qualität im Umschaltspiel" der "Alten Dame". Er verwies allerdings auch darauf, dass man bereits im Hinspiel gezeigt habe, Juventus wehtun zu können. Sehr früh im Spiel sollten sich die Einschätzungen des Dortmunder Trainers hinsichtlich des Umschaltspiels der Turiner bestätigen. Denn früh musste Hummels nach einem Konter von Juventus im letzten Moment retten. Aus dem Angriff heraus entstand dennoch prompt das 0:1: Evra legte nach einem Einwurf von der linken Seite halblinks vor dem Strafraum kurz ab zu Tevez, der aus der Drehung fast ansatzlos wuchtig abzog und genau in den linken Winkel traf (3.).
Pogba verletzt raus - Dortmund ideenlos
Das Achtelfinale
Die Borussia benötigte ein paar Minuten, um sich von dem Schock zu erholen. Allerdings fehlte es dem BVB gegen die aggressiv und geordnet verteidigenden Italiener gewaltig an Genauigkeit. Oftmals landeten Hereingaben von den Außenpositionen genau bei Keeper-Routinier Buffon. Juventus blieb dagegen zunächst mit schnellem Umschaltspiel gefährlich. Der aufgerückte Lichtsteiner zwang Weidenfeller zu einer Flugparade (15.). Ein wenig Glück hatte in den Minuten danach der Ex-Leverkusener Vidal, bei dem es Referee Milorad Mazic nach einem absichtlichen Handspiel und zumindest zwei rustikaleren Fouls bei Ermahnungen beließ.
Pech allerdings hatte Juventus wenig später. Denn nach einem Zweikampf mit Sokratis musste Pogba wenige Minuten später angeschlagen vom Feld. Barzagli kam ins Spiel, einhergehend mit einer Umstellung auf Fünferkette bei den Turinern. Nach der Auswechslung des Franzosen schien es kurzfristig, als verlöre die Allegri-Elf ein wenig die Ordnung. Doch mehr als ein paar Standardsituation sprangen für die Dortmunder in dieser Phase trotz mehr Spielanteilen nicht heraus. Und so ging es mit einer aus Sicht der Turiner recht souveränen Verwaltung des knappen Vorsprungs in die Halbzeit.
Morata und Tevez kontern eiskalt
Vor prächtiger Kulisse traf Borussia Dortmund auf Juventus Turin. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel war Jürgen Klopp zu einem Wechsel gezwungen: Schmelzer musste mit muskulären Problemen in der Kabine bleiben, Kirch kam in die Partie (46.). Am Spielgeschehen änderte sich indes wenig. Dortmund fehlten in der Offensive Durchschlagskraft und Ideen gegen die disziplinierte und gut verschiebende Juventus-Deckung. Zu allem Überfluss aus Sicht des BVB konterte Turin im zweiten Durchgang auch immer wieder brandgefährlich. So scheiterte Morata in der 50. und 56. Minute an Weidenfeller.
Klopp reagierte und setzte in der 64. Minute mit den Hereinnahmen von Blaszczykowski und Ramos für Bender und Mkhitaryan alles auf eine Karte. Eher aus dem Nichts hatte Subotic wenig später mit einem abgefälschten Distanzschuss die bis dahin beste Gelegenheit für die Borussia (67.). Eine Initialzündung für eine starke Schlussphase? Nein, denn wenig später sorgte Turin mit einem Konter schon für die Entscheidung hinsichtlich des Weiterkommens: Weil Blaszczykowski das Abseits aufhob, stand Morata, mustergültig frei gespielt, plötzlich frei vor dem Tor und schob mühelos ein (70.).
Und es kam noch bitterer für den BVB. Nachdem Ramos per Kopf Buffon zu einer Parade gezwungen hatte (78.), konterte Juventus wenig später erneut eiskalt. Tevez schoss vom Strafraumrand mit einem wenig platzierten Schuss zum 3:0-Endstand ein (80.).
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) geht es für Dortmund in der Bundesliga mit einem Auswärtsspiel bei Hannover 96 weiter, während Juventus Turin tags darauf (15 Uhr) in der Serie A gegen den CFC Genua gefordert ist. Die Viertelfinal-Auslosung findet am Freitag statt.