Dortmunds Trainer Thomas Tuchel veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 im 171. Revierderby auf Schalke auf drei Positionen: Ginter, Guerreiro und Mor ersetzten Sokratis (5. Gelbe), Schmelzer (Rückenprobleme) und Pulisic (Bank).
Hamburgs Coach Markus Gisdol reagierte auf den neuerlichen 2:1-Erfolg gegen Köln , dem dritten Dreier aus den vergangenen vier Ligaspielen mit gleich vier Wechseln: Ekdal, Ostrzolek, Sakai und Gregoritsch starteten anstelle von Papadopoulos (Adduktorenverhärtung), Douglas Santos (Bank), Jung (muskuläre Probleme) und den tragischerweise verletzten Müller ( Innenbandriss im Knie ).
Unterhaltsame Anfangsphase
Fast wäre der Borussia, taktisch im 4-1-4-1 aufgestellt, ein Blitzstart geglückt. Adler war bei Mors verkappter Flanke ans Außennetz im Glück (2.) und im Eins-gegen-eins mit Aubameyang stark auf dem Posten (5.). Der BVB hatte schnell ein klares Übergewicht, Aubameyang traf mit einem Passversuch auf Dembelé, statt abzuziehen, die falsche Entscheidung (10.). Auf der Gegenseite stand Wood nach schnellem Umschalten des HSV frei vor Bürki, der Torhüter blieb genauso Sieger wie auf der anderen Seite Adler nach Dembelé-Solo bei der unmittelbaren Gegenattacke (11.).
Adler verspekuliert sich
Wenig später war Hamburgs Nummer eins allerdings geschlagen - und musste sich den Rückstand ankreiden lassen: Castro schoss einen Freistoß aus halblinker Position aus 20 Metern ins rechte und damit ins Torwart-Eck. Adler hatte sich mit einem Schritt zur Seite verkalkuliert - 1:0 (13.).
Wood als Solo-Künstler - Aubameyang scheitert erneut
Die Tuchel-Elf ließ danach Ball und Gegner laufen, kombinierte flüssig, ließ aber im letzten Drittel die Konsequenz vermissen. Auf der anderen Seite versuchte sich beim sich keineswegs versteckenden Liga-Dino immer wieder Wood als Alleinunterhalter und war gegen drei Borussen schon durch, ehe Piszczek ihm den Ball noch vom Fuß spitzelte (25.).
"Mehr Effektivität" hatte Michael Zorc angesichts mangelnder Chancenverwertung nicht nur auf Schalke gefordert. Aubameyang, der die Borussia diesmal als Kapitän anführte, tat dem BVB-Manager den Gefallen nicht: Der Gabuner schoss nach traumhaftem Zusammenspiel mit Kagawa vollkommen frei vor Adler dem Schlussmann aus zentraler Position ins Gesicht (27.).
In der Endphase des ersten Durchgangs wendete sich das Blatt etwas, Hamburg erarbeitete sich etwas mehr Ballbesitz. Weil Wood vorbeiköpfte (38.) und Aubameyang kurz vor dem Kabinengang auch beim dritten Anlauf im Privatduell mit Adler - diesmal per Kopf - erneut den Kürzeren zog (43.), ging es mit der knappen Pausenführung der Westfalen in die Kabine.
Bundesliga, 27. Spieltag
In Durchgang zwei sollte das Chancenplus der Borussia weiter steigen. Guerreiro, der am Fünfer nach Aubameyangs Kopfballablage den Ball nicht richtig traf (50.), verpasste das 2:0 ebenso wie später Kagawa (56.), Dembelé (58.) und Mor (60.).
63., 64., 65.: HSV meldet sich zurück
Nach Dortmunder Chancenwucher brach eine starke Phase der Gäste an. Es wurde brenzlig für die Hausherren, Wood (63., 64.) sowie Kostic (65.) schnupperten im Minutentakt am Ausgleich.
Erneut Kostic prüfte Bürki mit einem kernigen Schrägschuss (74.). Davor allerdings hatten einmal mehr Aubameyang die Nerven frei vor dem Tor versagt, nach Kagawas Zuspiel schoss der Goalgetter aus zehn Metern links vorbei (73.).
Aubameyang zum Ende hin konzentriert
Dass es in der Schlussphase keine Zitterpartie wurde, daran hatte der Ersatz-Kapitän aber dann doch seinen Anteil: Aubameyang knöpfte Ekdal den Ball am linken Flügel ab und drang in den Strafraum ein. Diesmal behielt er den Überblick, spielte quer auf Kagawa, der nur noch einzuschieben brauchte (81.).
Der Japaner revanchierte sich mit der letzten Aktion des Spiels: Nach seinem Steilpass enteilte Aubameyang einmal mehr, diesmal blieb er gegen Adler Sieger und markierte sein 25. Saisontor (90.+3).
Dortmund spielt am kommenden Samstag (18.30 Uhr) beim FC Bayern. Der HSV empfängt am Samstag (15.30 Uhr) die TSG Hoffenheim.