Dortmunds Coach Jürgen Klopp rotierte im Vergleich zum 3:0 in der Champions League beim RSC Anderlecht auf drei Positionen: Durm spielte rechts in der Abwehr für Piszczek, Hummels ersetzte innen Subotic. Ramos durfte im Sturm an Stelle von Immobile von Beginn an starten.
HSV-Trainer Josef Zinnbauer setzte nach der 1:2-Niederlage gegen Frankfurt auf zwei Umstellungen: Diekmeier verdrängte Westermann von der rechten Abwehrseite wieder in die Mitte, wo Cleber weichen musste. Obendrein war Jansen nach überstandenem Faserriss im Adduktorenbereich wieder fit und spielte statt Stieber.
Der Hamburger SV startete hellwach in die Partie. Mit engagiertem Zweikampfverhalten und gutem Verschieben verhinderten die Hanseaten das gefürchtete blitzschnelle Umschalten der Dortmunder bei Balleroberung äußerst effektiv. Einzig durch einen Schmelzer-Freistoß, der in der 8. Minute aber deutlich über das Tor ging, näherte sich der BVB dem Hamburger Tor in der Anfangsphase einmal halbwegs gefährlich an.
Der 7. Spieltag
Die Hamburger spielten ihrerseits zwar nur gelegentlich, dafür aber schnörkellos und zielstrebig nach vorne. So auch in der 12. Minute, als Müller halbrechts im Strafraum Hummels stehen ließ, aus spitzem Winkel aber am Ziel vorbeischoss. Die Klopp-Elf wusste derweil mit ihrem Plus an Ballbesitz kaum etwas anzufangen. Eine Einzelaktion wie von Großkreutz, der zwei Gegenspieler stehen ließ, dann vor dem Strafraum zum Schuss ansetzte, aber deutlich verzog, war da schon eine Rarität (24.). Ein Drehschüsschen von Aubameyang wenig später bedeutete ebenfalls kein Problem für Drobny (27.).
Auch wenn Hamburger Offensivaktionen mit zunehmender Spieldauer selten geworden waren, fiel der Führungstreffer für das clevere Bundesliga-Schlusslicht in der 35. Minute nicht unverdient: Nach schlimmem Fehlpass von Ramos an der Mittellinie war es der HSV, der blitzschnell schaltete. Über Jansen kam der Ball zu Müller, der auf seinem Weg Richtung Tor auch von Durm nicht aufzuhalten war. So konnte Lasogga nach Querpass schließlich der ins leere Tor einschieben. Weil danach auch weiterhin wenig von den Dortmundern kam, stattdessen sogar Müller eine weitere kleinere Gelegenheit für den HSV hatte (45.), verabschiedeten nicht wenige Dortmunder Fans ihr Team mit Pfiffen in die Kabine.
Hamburgs Bollwerk hält
Am Ende konnte in Dortmund vor allem Josef Zinnbauer (re.) lachen. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel brachte Klopp mit Jojic für Bender eine offensivere Variante. Doch am Spielgeschehen änderte sich zunächst wenig. In einer von vielen nickelig geführten Zweikämpfen geprägten Partie fehlte es Dortmund an Durchschlagskraft. Stattdessen verhinderte Weidenfeller auf der Gegenseite gegen einen Kopfball von Schmelzer das 0:2 aus Sicht des BVB (63.).
Erst in den letzten 20 Minuten - und nachdem der HSV eine weitere gute Kontergelegenheit über den eingewechselten Stieber liegengelassen hatte - gelang es dem BVB, wirklich konsequent Druck auf das Hamburger Tor aufzubauen. Aubameyang scheiterte per Kopf an Drobny (70.), Jojic verzog per Aufsetzer nur knapp (73.). Aber auch für die Hanseaten boten sich Chancen: Jansen scheiterte nach einer Ecke an Sokratis, der noch entscheidend ins Toraus abfälschte (76.). Auf der Gegenseite zielte Immobile nur kurz nach seiner Hereinnahme vom Strafraumrand knapp am Tor vorbei (79.).
Weil die Borussia aufmachte, ergaben sich weiter Konterchancen für die Gäste. Holtby, der Weidenfeller bereits überlaufen hatte, verpasste so aus spitzem Winkel das 2:0 (83.). Spektakulär versuchte es in der 87. Minute Aubameyang per Volleyschuss, verzog jedoch. Ansonsten aber verstanden es die Hamburger, angeführt vom sehr präsenten Djourou, immer wieder, sich noch rechtzeitig in die Dortmunder Abschlüsse zu werfen oder bereits zuvor die Passwege zuzustellen. Und so verpuffte der Dortmunder Dauerdruck der Schlussphase am Ende ohne Zählbares - und das bisherige Schlusslicht der Tabelle kam dank aufopferungsvollem Kampf zu seinem ersten Saisonsieg.
Nach der Länderspielpause gastiert der BVB am Samstag, den 18. Oktober (15.30 Uhr) beim 1. FC Köln, während der HSV am Sonntag (15.30 Uhr) die TSG Hoffenheim empfängt.