2. Bundesliga

Kehrtwende und doch keine Geisterspiele in Hamburg?

Der Senat reagiert auf die gemeinsame Aktion der Profiklubs

Doch keine Geisterspiele in Hamburg?

Beim Hamburger Stadt-Derby im August waren am Millerntor 10.003 Zuschauer zugelassen - wie wird's beim Rückspiel?

Beim Hamburger Stadt-Derby im August waren am Millerntor 10.003 Zuschauer zugelassen - wie wird's beim Rückspiel? imago images/Oliver Ruhnke

Zu seinem Dienstantritt als neuer Vorstand des Hamburger SV am vergangenen Donnerstag hatte Dr. Thomas Wüstefeld Gespräche mit dem Hamburger Senat wegen des Zuschauerausschlusses angekündigt, weil er eine Ungleichbehandlung zwischen Profisport und Kultur sehe, tags darauf positionierte sich der HSV gemeinsam mit dem FC St. Pauli sowie den HSV-Handballern, dem Basketballbundesligisten Hamburg Towers und dem Eishockeyclub Crocodiles. Auf das gemeinsame Aufbegehren folgt nun Bewegung: Die Politik will in den Dialog treten.

Zuschauer werden wohl zugelassen - nur wie viele?

Unverständnis hatten vor allem die Unterschiede ausgelöst - so dürfen in der Elbphilharmonie weiterhin 2000 von 2100 Plätzen belegt sein, für den Profisport hingegen wurden Geisterspiele verordnet. Die "Bild" berichtete am Montag von einem geplanten Gipfel zwischen der Senatskanzlei, den beteiligten Behörden und den Vereinen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass beim HSV und bei St. Pauli 1000 Besucher (unter 2G+) zugelassen werden sollen, zugleich hätten die Vereine die Möglichkeit, bei den Sportämtern eine höhere Auslastung zu beantragen.

Erst vor Weihnachten hatte die Stadt Hamburg seinen beiden Zweitligisten genehmigt, 4999 Zuschauer zuzulassen, diesen Beschluss aufgrund der steigenden Inzidenzen jedoch wieder einkassiert, bevor er zur Anwendung kam. Denkbar ist, dass es nun in eine ähnliche Größenordnung geht. Das würde bedeuten: Das Hamburger Stadt-Derby im Volkspark am 21. Januar wäre ebensowenig ein Geisterspiel wie das Pokalspiel des FC St. Pauli drei Tage zuvor gegen Borussia Dortmund.

Sebastian Wolff